Fala's erster Doghike

 

ok kein offizieller Doghike, dazu ist sie ja noch zu jung, aber von der Distanz und dem Anspruch definitiv ein Doghike, wenn nicht sogar mehr....

 

aber jetzt erst mal alles der Reihe nach. Ich hatte beschlossen, dass ich jetzt endlich mal wieder eine längere Tour in den Bergen unternehmen muss und außerdem sollte ich ein bisl für das Krušnohorský Dogtrekking trainieren und drittens wird es langsam Zeit Fala an Long Distanz Wanderungen heranzuführen.

 

 


Also musste nur noch eine passende Tour gefunden werden. Deshalb habe ich mich am Samstag Abend erst mal hingesetzt und die Karte von oben nach unten nach einer geeigneten Strecke abgesucht. Das war gar nicht so einfach, denn es hatte ja geschneit und ich wollte diesmal Strecke machen und nicht Schnee stapfen …. es wurde dann doch im Schnee rumgestapft, manchmal kommt es halt einfach anders wie geplant.

 

So nach die Route stand ging es Sonntag früh erst mal ganz entspannt mit dem Auto nach Gmünd am Tegernsee, dort fanden wir etwas abseits in einer kleinen Landstraße einen schönen parkplatz für das Auto. Hunde sortiert, kurz über die Kälte gemeckert und los gings.

Es war kalt und wolkig aber trocken, motiviert überstanden wir das erste Teerstück und von dort ging es rein in den Wald und auf schmalen Forstwegen Bergauf.

 

Ja und dann fing der Schnee an, ähm ja ich wollte ja eigentlich nicht Schneestapfen und es war ja April, da hatte ich irgendwie nen Winter nicht mehr so auf dem Programm.....und natürlich waren auch keine Gamaschen in meinem Rucksack, da kann der Schuh auch noch so Wasserdicht sein - was meiner aufgrund ein zwei Löcher eh nimma ist... - da kommt dann der Schnee von oben rein, Wiederstand zweglos....

Vor allem war es schon auf einer Höhe von gerade mal 1000m ü.NN. total schneebedeckt und wir gingen ja noch weiter hoch... 
Im Dezember sucht man den Schnee vergebens und jetzt im April, wenn man eigentlich auf Frühling eingestellt ist, dann landet man unverhofft im Winterwunderland....typisch April halt...

Kurz nach unserem ersten kleinen Gipfelchen hielt ich auf der Terasse der Holzeralm erst mal Krisensitzung, meine geplante Route kann ich bei so viel Schnee nicht durchführen, zumindest nicht an einem Tag und mit Nassen Schuhen ist das doppelt doof.
Also dem einzigen halbwegs gespurtem Trampelpfad gefolgt und so zu einem Parkplatz gekommen.
Dort habe ich dann durch Zufall eine Tafel mit dem Tegernseeer Höhenweg gefunden....mhh klingt gut...also Route nochmal umgeschmissen...aber nur der Höhenweg wäre zu kurz gewesen, und weil es von dem Parkplatz eh hoch zu Aueralm ging, bot sich das ja geradezu an.
Durch eine wunderschöne Winterlandschaft, es ist April – ja ich weiß, aber das Wetter weiß das irgendwie nicht – führte uns der Weg hinauf. Die anderen Wanderer blickten mir mit meinen 2 HS (Hundestärken) neidisch hinterher.
Auf der Aueralm nur einen kurzen Boxenstop eingelegt und dann ging es zügig weiter. Jetzt war der Weg nur noch ein schmaler getrampelter Pfad, also Stöcke ausgepackt und weiter gings. Ab dem Fockenstein wurde der Weg noch ungespurter, jetzt war Schneestapfen angesagt, aber mit 2 Hunden und Stöcken ging das Super und bergab erst recht. Nach kurzer Zeit ging es gänzlich ohne Spuren weiter und vor mir tat sich eine Nebelwolke auf, ich dachte mir natürlich erst nichts schlimmes dabei und marschierte munter vor mich hin.

 

Wusch.....ich war in der Nebelwolke und es stank, ganz fürchterlich nach dem Pfurz eines Bergriesen...bäääh. Nur schnell weiter, aber schnell ist halt manchmal immer noch zu langsam, vor allem wenn die Stinkerwolke riesig ist. Also Nase zu und durch. Innerlich taufte ich den Weg, der übrigens ein wunderschöner Weg ist, Stinkerweg. Als ich wenig später mal auf die Karte schaute, sah ich, dass es hier sogar einen Gipfel names Stinkereck gibt und ich gerade durch den Stinkergraben gehen. Die Bemerkung auf der Karte „Schwefel-Wasser-Quelle“ erklärte dann auch den Geruch – also doch kein Bergriese. 

Raus aus dem Tal und auch eine Forstwegautobahn, aber da noch Schnee lag, war die Autobahn gar nicht so schlimm und sie war auch Menschenleer. Das erklärte sich auch damit, dass die Schwarzentennalm noch geschlossen hatte, schade ich hatte mich grad schon auf nen Kaffee gefreut. Also eine Brotzeit ohne Kaffee. Die Hunde nutzen die Zeit um sich auszuruhen und ich um mir nochmal den Weiterweg anzuschauen und die nächste Kaffee Tankstelle ausfindig zu machen.
Weiter ging es durch die verschneite Landschaft, hinab zu Weißach. An dieser führt ein wunderschöner Weg entlang der und im flotten Walking Tempo nach Rottach Egern brachte. Auf diesem Weg kam dann wieder die Zivilisation zu uns, Hund, Kinder, Rentner und was weiß ich nicht war auf den Beinen, es war halt nach der Kaffee und Kuchen Zeit....
Apropos Kaffee in Rottach-Egern gab es endlich meine Kaffee und noch mal eine verdiente Pause für die Hunde, meine zwei Mädls waren wieder absolut super und Fala marschierte immer noch munter vorweg – definitiv ein Dogtrekking Mädl.

 

Wieder munter legten wir ein flottes Tempo an den Tag, uns standen ja doch noch einige Kilometer bevor. Der Tegernseeer Höhenweg führte uns auf schönem Weg oberhalb des Tegernsees entlang und bot immer wieder ein erstklassiges Panorama. Als wir eine schöne Picknick Bank erreichten beschloss ich hier Abend zu essen. Also Hunde versorgt und dann meinen Kocher ausgepackt und mir ein Ruckizucki Essen bereitet. Kartoffelbrei mit Gemüse und Kräutern, dazu gab es noch einen Tee. Das „aufwendige“ Essen musste einfach sein, denn mein neuer Kocher musste unbedingt getestet werden. Er ist definitiv ein Powerkocher und dabei so klein und leicht. Ich kann ihn nur weiter empfehlen (Primus Express Stove TI). Währendessen wurde es dunkel.
So frisch gestärkt ging es mit Stirnlampe weiter, die letzten 15km standen uns noch bevor. Aber auf so schönen Wegen flogen die Kilometer nur so dahin.

Zum Schluss hin hieß es nochmal Zähne zam beißen, uns standen noch einige Kilometer Teerstraße bevor, aber mit dem Ziel vor Augen vergingen auch diese....

Zum krönenden Abschluss ging es direkt am Tegernsee entlang mit Blick aufs Wasser und all die beleuchteten Häuser am Ufer.

Aber dann waren wir doch froh als in der Ferne das Auto auftauchte. Noch ein kleiner Gute Nacht Snack für alle und dann verkrochen wir uns im Auto, denn ich war doch etwas müde und das wollte ich der Straße und dem Auto nicht antun, jetzt noch heimzu fahren.
Also hieß es schichten und zamrücken, damit wir zu dritt in den Kofferaum vom Jeep passten. Bequem war es nicht, aber Zweckmäßig.

 

 

Und jetzt noch ein paar zahlen zu Fala's erstem Doghike

Strecke: 55,4km

Höhenmeter: 1543m

Unterwegs: 13h 43min
Gehzeit: ca 11h

 

 

 

Die Schneestapferei kostet ganz schön viel Zeit. Und Fala zuliebe haben wir doch einige größere und längere Pausen eingelegt.
Aber Fala hat das super gemeistert und ist heute auch schon wieder Putzmunter und bereit für neue Abenteuer.
Noch ein gutes halbes Jahr, dann habe ich auch auf Wettkämpfen zwei Dogtrekking Hunde....aber bis dahin wird noch fleißig trainiert.

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Alexandra Porzelt (Montag, 24 April 2017 12:41)

    Vorweg: ich hab zwar keine dogtrekkinghompage, aber halt ne andre. Die muss halt für diesen Kommentar herhalten.

    Nun zum Eintrag. Ich fand super beschrieben. Grad für einen Anfänger wie mich, echt super. So kann ich die Strecke super nachvollziehen und ebenfalls machen. Vielen Dank dafür. Allerdings werden ich no a bissale warten, bis koi Schnea mehr liagt. Merci Alex

  • #2

    Caro (Montag, 24 April 2017 18:14)

    Das ist echt irre mit dem ganzen Schnee nochmal. Super das Fala ihren ersten Hike so gut überstanden hat :)
    Bis zum WE dann!
    LG Caro