Was die Fütterung von Hunden angeht, gibt es Tausend Möglichleiten und Philosophien.
Aber was ist das richtige und Beste für meinen Hund?
Ich bin kein Wissenschaftler und kein Ernährungsberater, aber ich habe mir einfach mal etwas Gedanken darüber gemacht was meine Hunde wirklich brauche und wie ich das ganze praktisch und einfach in den Alltag integrieren kann, da ich mich nicht jeden Tag ne Stunde an den Herd stelle um für die Hunde zu kochen.
Ich selber habe meine Ernährung vor einigen Jahren umgestellt, erst auf vegetarisch und jetzt auf vegan. Mit dieser Umstellung habe ich auch begonnen mich intensiver mit dem ganzem Thema Ernährung und woher mein Essen kommt auseinander zu setzten.
Eine zentrale Frage habe ich mir dabei immer wieder selber gestellt, wie kann ich selber vegan leben, und dabei aktiv versuchen andere Leute auch zu weniger oder keinem Fleischkonsum anhalten, aber meine Hunde fressen zusammen in Summe jeden Tag 1,5kg Fleisch? (Frischfleisch plus Trockenfutter)
Somit bin auch ich indirekt dafür verantwortlich dass pro Tag 1,5kg Fleisch benötigt werden, da sagt dann ein Nichthundebesitzer: „Bei dir frisst der Hund das Fleisch, ich esse es halt selber…“
In den letzten Jahren war auch zu beobachten, dass der Fleischanteil im Hundefutter immer mehr ansteigt und aktiv damit geworben wird. So steht auf manchen Dosen oder Trockenfutterpackungen „mehr als 60% Fleisch“ als würde der Fleischanteil das Futter von einem schlechten zu einem guten Futter machen.
Wenn man jetzt aber mal einen Blick in die Vergangenheit wirft, dann stellt man fest, dass in den letzten Jahrhunderten die Hunde eigentlich nur vom Abfall der Menschen gelebt haben. Essensreste die übrig waren, aber auf keinen Fall extra Hundefutter. Und dass wenige Fleisch, dass die Menschen (ausgenommen die Adligen) sich leisten konnten, wurde komplett für den eigenen Verzehr verwendet. Der Hund hat davon nichts bekommen, vlt. Wenn er Glück hatte gab es den ausgekochten Knochen der noch für eine Fleischbrühe verwendet wurde… oder er hat sich mal selber ne Maus gefangen. Der Hauptteil der Nahrung bestand aus Getreide, Kartoffeln, Reis und Gemüse, also keinerlei Fleisch, alles was halt so übrig geblieben ist…
Viele kommen da jetzt mit dem Argument daher, dass der Hund doch vom Wolf abstammt und ein Raubtier und Jäger ist. Jedoch ist der Hund bereits so lange mit dem Mensch unterwegs, dass sich der
Magen und die Verdauung an die andere Nahrung angepasst hat, womit der Hund mittlerweile sehr gut in der Lage ist Kohlenhydrate zu verdauen und in Energie umzuwandeln.
Einzige Ausnahme sind ein paar Rassen die aus sehr Extremen Gegenden kommen (Wüste, Arktis) in der kein Landbau möglich ist und der Mensch selber auch größtenteils von der Jagd lebt und somit
diese Rassen immer noch größtenteils von Fleisch leben. Aber dies betrifft vlt. 0,01% aller Hunde…
Mir war es jetzt wichtig etwas am Futter meiner Hunde zu ändern, deswegen habe ich mein Trofu mit Fleischanteil gegen ein veganes Hundefutter von Alpenhund ausgetauscht. Als das Trofu (Trockenfutter) bei der ersten Bestellung angekommen ist, war ich sehr gespannt was die Hunde dazu sagen. Alle drei haben die Brocken sofort gefressen und ich benutze sie jetzt auch als Leckerli bei Übungen. Die Brocken sind außen sehr trocken, nicht so ölig wie man es oft von Trofu kennt. Dadurch werden auch die Hände und Taschen nicht so ekelig. Das meiste Trockenfutter, dass man so im Handel bekommt, wird zum Schluss noch mal in Öl (schlechtes billiges Öl) gebadet, damit es mehr Kalorien hat und besser schmeckt oder richt. Denn man kann nur eine gewisse Menge an Öl beim Trocknen im Trofu konservieren. Alles was diese Menge übersteigt wird nach dem Trocknen aufgespritzt. Auch ist es viel einfacher, dass Öl danach einfach aufzuspritzen. Aber es ist sehr sehr häufig schlechtes billiges Öl von dem der Hund keinerlei nutzen hat, außer der Kalorien.
Seit mittlerweile zwei Monaten habe ich jetzt das Futter meiner Hunde umgestellt, sie bekommen immer noch Frischfleisch, aber nur noch 500g pro Tag für alle Drei Hunde. Damit spare ich mir 1kg am Tag, dass sind 365kg im Jahr… und dass ist verdammt viel…
Aber was bekommen meine Hunde den jetzt?
Es gibt eine Mischung aus
1 Teil gekochter Reis
2 Teile vegetarisches Trofu (im trockenen Zustand)
1 Teil Frischfleisch (wechselnde Sorten auch Innereien)
1 Teil getrocknete Gemüseflocken
1 Prise Salz
3 EL Öl (Kokosöl und Leinöl)
1 Tablette pro Hund Biotin (gut für die Pfoten)
Ich bereite alles immer am Abend in einer Verschließbaren Dose zu und gebe ausreichend Wasser dazu. Über Nacht kann dann alles einweichen. Und am nächsten Tag gibt es das Futter auf zwei Portionen verteilt. Einmal morgens und dann noch abends.
Dadurch dass das Trofu beim abwiegen fast komplett Wasserfrei ist, quilt es ordentlich auf, genauso wie die Gemüseflocken. Das Fleisch hat bereits einen beachtlichen Wasseranteil.
Wenn das Futter dann eingeweicht ist, entspricht der tatsächliche Fleischanteil etwa 10%. Und ich finde das ist absolut ausreichend.
Die Qualität des Futters kommt nicht vom Fleischanteil, sondern von der Qualität der Inhaltsstoffe!!!
Meine Hunde sind sehr aktiv und müssen Leistung erbringen. Hauptsächlich bin ich im Ausdauerbereich mit denen unterwegs. Sie laufen im Schnitt jeden Tag zwischen 20-30km und dass oft auch neben
dem Rad mit hohem Tempo. An Spitzentage haben sie auch schon 120km bewältigt oder 5000Höhenmeter.
Ich merke durch die Ernährungsumstellung keinerlei Leistungseinbußen und sie fressen es problemlos.
Wenn ich unterwegs bin, habe ich auch den Anspruch, dass das Fressen einfach und ohne großen Aufwand zu transportieren und zubereiten ist.
Wenn ich mit dem Auto und Kühlschrank unterwegs bin, dann gibt es dasselbe wie daheim.
Bin ich jedoch wandern oder ohne Kühlschrank unterwegs, dann gibt es einfach nur Trofu. Hierfür wähle ich dann ein hochwertiges Trofu mit Fleischanteil aus. Auch hierbei ist mir nicht wichtig ob
der Fleischanteil jetzt 10% oder 80% ist, sondern das hochwertige Zutaten verwendet werden und dass wichtigste ist dass es den Hunden schmeckt und sie es gut fressen. Mit der Fala habe ich hier
die ultimative Herausforderung gefunden, was das fressen von Trofu angeht. Da überlegt sich der Hund auch mal nach ner Woche Urlaub, dass einem jetzt das Trofu nicht mehr schmeckt und man
verweigert das Futter auch mehrere Tage trotz fasten. Ich bin hier streng, aber auch ich gebe nach drei Tagen auf… und suche irgendwo im Urlaub nach nem alternativ Trofu. Und kaum ist man daheim,
dann schmeckt das normale Trofu wieder…
Was ist jetzt das Ende vom Lied?
Überdenkt einfach mal das Futter von eurem Hund. Ich bin niemand der sagt, dass man einen Sporthund vegetarisch ernähren soll. Da glaube ich, dass der Hund einfach doch noch eine andere Verdauung
hat als der Mensch. ABER ein Hund braucht nicht Kiloweise Fleisch, der Hund kann sehr gut Energie aus Kohlenhydraten und hochwertigen Ölen beziehen.
Probiert es doch einfach mal aus und reduziert den Fleischanteil im Futter eurer Hunde.
Ich freue mich auch über eure Kommentare
Wie denkt Ihr über das Futter eurer Hunde?
Wie füttert Ihr?
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Caro (Samstag, 05 Oktober 2019 21:50)
Danke � mein Reden
Ich finde die Fähigkeit zur Verwertung von KH als Zuchtziel wäre mal was. Für mich ist ein guter Hund ein Hund, der auch mit "Müll" im Napf Leistung bringt (überspitzt ausgedrückt)
Diese Hunde brauchen tonnenweise Fleisch bestenfalls noch vom Hinterasiatischen Dreihornbüffel und grüngestreiften Zwergkängeruh - Mentalität völlig schwachsinnig und ökologisch katastrophal.
Hunde sind Restefresser. Punkt. Meine bekommen seit Jahren Recht günstiges Trofu. Bei Bedarf zusätzlich Fett oder Kohlenhydrate, manchmal auch Frischfleisch (hab heute erst ein Unfallreh zerlegt �)
Päsce (Dienstag, 08 Oktober 2019 10:47)
Guter Artikel. Ging mir bis heute auch immer so. Werde dies nun auch mal so versuchen.