Heute erst mal etwas ausgeschlafen. Bei schönster Sonne gefrühstückt und anschließend nochmal eingekauft, irgendwie fällt einem immer noch was ein, dass man noch brauchen könnte, noch eine Tafel Schokolade oder ähnliches... und ein Paket bei der Post abgegeben, dass zurück nach Hause geht. Dabei gemerkt, dass der Versand von Deutschland aus ein Bruchteil kostet, als wenn man es von Italien nach Deutschland schickt...
Um kurz vor zehn sind wir dann endlich gestartet, es war jetzt schon sau warm, da merkt man, dass wir gerade im Tal sind und bereits beim ersten Anstieg die Hänge hinauf lief uns die Soße hinab.
So langsam wurde es erträglich, als wir die Höheren Lagen erreicht hatte. Bei einem alten Marmorbruch machten wir dann unsere Mittagspause und genossen den Blick zurück ins Tal. Dort war heute ziemlich viel los, da Bruchfest war, dies hat was mit dem Marmorabbau zu tun. Nach der Pause folgte der Anstieg zur Göflaner Scharte, mit dem Wind der sanft den Hang hinab blies war es dann direkt angenehm. Dabei waren immer wieder schöne Marmorbrocken in den normalen Steinen versteckt. Anschließend ging es auf schönem Pfad auf kupiertem Gelände Richtung Stausee. Als wir eine Bank mit grandiosem Ausblick in genialer Landschaft entdeckten zückte Felix erst mal seine Kamera und begann ein Fotoshooting.
Nach dieser Pause ging es weiter, für die nächsten Stunden hatte sich das Wetter einen schlechten Scherz überlegt, denn es begann zu regnen. Dank unser Schirme war es aber kein großen Problem und wir marschierten munter weiter.
Als es so langsam Abend wurde schauten wir uns nach einem geeigneten Nachtplatz um. Als wir dann an einem alten Verschlag vorbei kamen beschlossen wir kurzerhand, dass dies unser Nachtplatz ist. So entfiel heute das Zelt aufbauen und wir konnten uns gleich dem Abendessen mit einer schönen Tasse Tee widmen. Während sich die Regenwolken so langsam verzogen und wir noch einen schönen Sonnenuntergang beobachten konnten saßen wir im Trockenen und waren einfach nur Glücklich jetzt genau hier in den Bergen zu sein und nirgends anderes.
Am nächsten Tag erholt aufgewacht und in Ruhe vor dem Verschlag gefrühstückt und es genossen, heute mal kein Zelt abbauen zu müssen, deswegen kamen wir heute auch mal früher los. Auf dem schönen welligem weiterem Wegverlauf überfiel Felix die Kaffeesucht, also war definitiv an der nächsten Hütte eine Pause angesagt. Die Enzianalm entpuppte sich aber erst mal als großes Hotel, also weiter hinauf zur Zufallhütte. Der Weg war von Touristen überflutet und wir waren erst mal damit beschäftigt uns um sie herum zu schlängeln. Als sich der Weg dann teilte, in einen breiten Forstweg und einen schmalen Trail wurde es viele besser. An der Hütte angekommen, gleich mal die erste kleine Pause gemacht und einen leckeren Cappuccino genossen. Wir konnten schon den Blick auf die hohen Berge erhaschen und deren Gletscher. Heute mussten wir auch über einen kleinen Abschnitt des Gletschers. Ich war etwas angespannt, wie der Weg dort verlief und wie gut es mit den Hunden zu bewältigen ist. Aber jetzt erst mal auf schönem Pfad hinauf zur Martella Hütte, die man während des gesamten Anstiegs schon als Ziel ausmachen konnte. Beziehungsweise nicht die Hütte, sondern die Fahne vor der Hütte die extra sichtbar aufgestellt ist.
Auf der Hütte wollte ich mich dann nach den Verhältnissen des Übergangs über die Scharte erkunden, allerdings konnte keiner der Leute von der Hütte Auskunft geben. Allerdings war es relativ gut einzusehen und nach dieser kurzen Pause machten wir uns an den Weg zum Gletscher.
Ich war doch gespannt wie es sich nur mit Turnschuhen über den Gletscher geht. Als wir dann dort waren stellte es sich als gut machbar heraus, da der Gletscher
aper war und voll mit Geröll, das von den Moränen herab gebröselt war. Zusätzlich ist das Gletschereis noch durch das Schmelzwasser zerfressen, so hatte wir und auch die Hunden sehr guten Halt.
Nach der kurzen Gletscherquerung, bei der eher der Steinschlag gefährlich war folgte noch ein letzter Anstieg zur Scharte. Oben angekommen erst mal die schöne Aussicht auf die Berge genossen. Da
es sehr windig war, machten wir uns schnell auf den weiteren Weg. Der Weg zum Rifugio Cevedale erforderte nochmal etwas Trittsicherheit, vor allem wenn der Tag schon fortgeschritten ist und man
bereits etwas müde ist, heißt es an solchen Stellen nochmal hellwach sein.
Das Rifugio lassen wir links liegen und es geht weiter hinab an einem wunderschönen Bach. Dort gönnen wir unseren Beinen eine kurze Verschnaufpause von dem Abstieg und versuchen noch etwas für
unsere Sommerbräune am Bauch und Rücken zu tun...
Wir wären zu gerne noch länger liegen geblieben, aber wir müssen noch ein Stück gehen und einen Nachtplatz ausfindig machen.
Nach dem weiteren Abstieg folgt ein Forstweg. Wir werfen den Turbo an und machen nochmal ordentlich Kilometer. Bis wir dann beschließen dass wir am nächsten geeigneten Platz unser Lager
aufschlagen. Wir kommen dann an einem Picknick-platz mit fließendem Wasser vorbei, dieser kommt uns wie gerufen. Da es heute nicht regnen soll und der Platz sehr geschützt ist, verzichten wir
auch heute wieder auf das aufbauen des Zeltes. Bei leckerem Tütenessen lassen wir unseren Tag ausklingen und verkrümeln uns mit dem einsetzen der Dämmerung in unsere Schlafsäcke. Das sanfte
plätschern des Wasser wiegt uns in einen tiefen erholsamen Schlaf.
Nach einer langen Nacht folgte das übliche Morgenritual. Als erstes Teewasser aufsetzten, die Hunde füttern und anschließend das Müsli genießen. Dann noch die Hunde getapt, da sich kleine
Scheuerstellen von den Packtaschen gebildet hatten. Den eigenen Rucksack noch gepackt und los gings. Weiter über den Forstweg ging es recht entspannt zu einem Stausee, an dem es schon wieder
keinen Kaffee für Felix gab...
Also weiter, einen schmalen Pfad hinauf. Dabei passierten wir sehr alte Hütten bevor der Pfad steiler wurde und die Sonne mit ihrer ganzen Kraft auf uns hinab strahlte. Für Hund und Mensch war es
jetzt wichtig regelmäßig zu trinken. Den Hunden mussten wir immer wieder was anbieten, da hier keinerlei Bäche gab. Nach dem wir dann einige Zeit unterwegs waren kamen dann doch endlich wieder
Bäche, wo wir dank unserem Filter auch unsere eigenen Flaschen wieder auffüllen konnten. Nach dem wir einiger Zeit weitergegangen waren öffnete sich das Tal und es ging es die ganze Zeit leicht
ansteigend hinauf bis zu einer Scharte. Über den Weg flossen hier auch immer wieder Bäche, die Hunde freuten sich darüber und nahmen gefühlt an jedem Bach so zwei drei Schlücke. An der Scharte
konnten wir das Rifugio schon erspähen, nur noch 110hm bergab, dann waren wir da und Felix bekam seine Ladung Koffein... die, wie sich leider herausstellte, in Plastik Geschirr serviert wurde.
Als es zu tröpfeln anfing packten wir unser Zeug und machten uns auf den Weg nach Ponte di Legno.
Das Tröpfeln ging so langsam in einen Dauerregen über, jetzt war es Zeit für unsere Schirme. Es war total angenehm, da man sich so nicht so in die Jacke einpacken musste und auch der Rucksack und der Großteil der Beine trocken bleibt.
Bis kurz vor der Stadt ging es auf einem schönen flowigen MTB-Trail hinab, nur das letzte Stück war ein normaler Forstweg. Riis und Fala wurden dann kurz mal von einem sehr aufdringlichen Rüden
verfolgt. Wir mussten den Hund mehrmals aktiv verscheuchen, bis er dann endlich das Weite suchte. In der Stadt angekommen, hatten wir zwei Ziele. Eine neue Gaskartusche kaufen und ein Eis essen.
Also im Suchmodus rein in die schnuckelige Altstadt.
Unser erster Zwischenhalt war aber erst mal in einem kleinen Lebensmittelladen, in dem wir uns mit etwas Proviant fürs Mittagessen ausstatteten. Der Zweite Stopp war dann ein Obst und Gemüse
Laden, es tut so gut nach ein paar Tagen ohne frisches Obst und Gemüse herzhaft in einen Pfirsich zu beißen...
Bezüglich der Gaskartusche mussten wir unsere Suche dann leider aufgeben, hier gab es nur Stechkartuschen. In dem Obstladen konnten wir unsere Kartusche wiegen und stellten fest, dass doch noch
mehr drin war, als befürchtet und es gerade so für die letzten Tage fürs Essen kochen reicht, aber der Tee ab jetzt gestrichen war...
Nach dieser Erkenntnis war es jetzt erst recht Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen. Unter einem Baum waren wir geschützt vor dem Nieselregen, der jetzt nochmal anfing. Als wir weitergingen
fanden wir auf dem Weg aus der Stadt noch das ersehnte Eis und für die Hunde besorgte ich im Supermarkt noch nen Kilo Fleisch, dass sie jetzt sofort verputzen durften. Auch unsere Rucksäcke
nahmen nochmal an Gewicht zu, da wir auch für uns noch das ein oder andere einkauften.
Es war schon reichlich spät, bis wir endlich wieder in Gänge kamen. Wir marschierten noch ein paar Kilometer, bis wir einen geeigneten Platz wir die Nacht gefunden hatten. Dort machten wir es uns
gemütlich und lauschten dem plätschern des Baches, der neben unserem Nachtlager entlang floss.