Alpencross Ponte di Legno - Daone Teil 4

Tag 10

Am nächsten Tag bin ich erholt aufgewacht und da sich mein Bauch schon wieder bemerkbar gemacht hat bin ich in nullkommanix raus aus dem Schlafsack und habe den Kocher angeschmissen. Nach dem üblichen morgen-Gedöns ging es da auch los hinein in den schönen Tag. Zuerst führte uns der Weg an wunderschönen Picknickplätzen vorbei, aber leider kam die Sonne noch nicht durch die Bäume und der Schatten war heute morgen verdammt kalt. Wir waren ziemlich froh als wir dann endlich raus waren aus dem Wald und die Sonne mit voller Kraft auf und herab schien. Daraufhin haben wir uns dann gleich noch mit Sonnencreme eingeschmiert und in T-Shirt und kurze Hose ging es dann die steile und langweilige der Straße hinauf zum ersten Stausee. Als wir gerade oben angekommen waren bekam Felix einen ziemlich hektischen Anfall bei dem er den gesammten Inhalt seines Rucksacks um sich verteilte, die Nachfrage meinerseits ergab dass er zur 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit sein Handy unten liegen gelassen hatte als wir uns mit der Sonnencreme eingeschmiert hatten.

Tja das bedeutet  für Felix ein paar extra Kilometer und Höhenmeter. Ich machte mich in der Zeit gemütlich mit zwei Rucksäcken auf den Weg auf dem Weg zum Stausee an dem ich mir ein schönes Plätzchen suchte und die Zeit nutzte um meine Wäsche zu waschen.  Das Timing war perfekt ich war gerade mit dem waschen der Wäsche fertig als Felix auch schon ziemlich fertig wieder oben ankam. Jetzt gönnten wir uns noch eine kurze Pause damit der Felix auch wieder zur Puste kam bevor wir uns weiter auf dem regulären Weg machten. Auf einem kleinen Weg ging es dann hinauf zum zweiten Stausee, dieser lag nur leider in der prallen Sonne und wir fühlten und jetzt schon gekocht.  Am zweiten Stausee haben wir dann im Schatten eines kleinen Hauses  Pause gemacht, dabei sind wir immer dem Schatten hinterher gelaufen da wir heute echt froh waren um jedes Fleckchen Schatten in dem es etwas kühler war. 

Als nächstes folgte ein steiler Anstieg hinauf zu einer Scharte, der obere Teil war ein riesiges Blockfeld in dem die Steinblöcke waren so groß, dass man teilweise wirklich springen musste und dabei aufpassen dass man nicht in einen Spalt rein fiel. Durch diese Springerei und die anspruchsvolle Wegfindung nimmt das Ganze einiges an Zeit in Anspruch. Kurz vor dem oberen Teil der Scharte gab es dann noch ein Drahtseil versichertes Stück jedoch waren diese Versicherungen aus irgendwelchen billig Zeug aus dem Baumarkt zusammengeschustert und es sah nicht sonderlich vertrauenerweckend aus. Wir waren echt froh als wir endlich oben angekommen sind, aber auf der anderen Seite ging es dann in der gleichen Weise wieder über einen Blockfeld hinab. Das springen von Block zu Block war für die Hunde echt anspruchsvoll körperlich wie auch für den Kopf. Anschließend waren wir froh, dass das nächste Rifugio nicht mehr weit ist. An dem wir erstmal eine kleine Pause einlegten. Wir haben einen Kaffee getrunken sowie eine Kleinigkeit gegessen, leider durften wir mit den Hunden nicht hinein, so dass wir uns draußen auf den ziemlich windigen Balkon setzen mussten. Deswegen war unsere Pause auch nur von kurzer Dauer, was auch gut war, da wir heute noch ein Stück gehen mussten bevor wir an eine Stelle kamen wo wir übernachten konnten. Nun folgte noch ein Stück das auch nicht ganz ohne war, ein schmaler Trampelpfad der direkt an einem Abbruch verlief, an dem wir echt noch mal aufpassen mussten wo wir unsere Füße hinsetzen und auch an den Drahtseil Versicherten Stücken war zum Schluss nochmal echte Konzentration gefordert. 

Wir sind dann auf einer Alm Fläche raus gekommen und mussten erst mal an ein paar Schafherden vorbei. Außerhalb dieser Weidefläche haben wir dann ein geeignetes Plätzchen gefunden wo wir unser Zelt ausgeschlagen haben.d Die Wiese war rechts nass Fast schon ein kleiner Sumpf, da musst das Zelt heute mal beweisen wie dicht der Boden wirklich ist, ich kann es mal vorwegnehmen das Zelt hat dicht gehalten also diesen Test hat es auf jeden Fall schon bestanden.

 

Tag 11 

Heute sind wir mal wirklich pünktlich aufgestanden und haben gleich als erstes das Zelt abgebaut. Anschließend noch ein schnelles Frühstück und dann ging es auch schon los. Zum aufwärmen stand uns dann gleich mal ein steiler Anstieg bevor und die letzten 300 Höhenmeter waren, wie sollte es auch anders sein mal wieder ein Blockfeld. Nachdem wir auf der Scharte die wunderschöne Aussicht genossen hatten machten wir uns an der Abstieg der wieder über ein Blockfeld führte. Als wir unten im nächsten Tal waren haben wir gleich an der nächsten Hütte angehalten und uns einen Kaffee gegönnt. Nachdem Felix unerklärlicher weise immer noch ziemlich müde war machten er hier noch ein kleines Mittagsschläfchen. Ich durfte in der Zeit die Mädls von dem Hüttenhund beschützen, der die beiden mehr als nur attraktiv fand. Als wir uns dann endlich wieder auf den Weg machten bildeten sich ein paar Wolken am Himmel, wir gingen weiter aber nicht ohne immer wieder Blicke in den Himmel zu werfen. Nach einem flacheren Stück am Bach entlang machten wir uns langsam an denn Anstieg hinauf zur nächsten Scharte. Wir hatten dabei immer den Himmel im Blick um das Wetter zu beurteilen. Als wir etwa 300 Höhenmeter geschafft hatten ging alles ganz schnell, innerhalb von ein paar Minuten wurde aus ein paar Wolken ganz schön viele dunkle Wolken. Damit wurde es richtig finster wir entschieden einstimmig, dass aus dem fünf Tropfen dir jetzt schon vom Himmel gefallen waren schnell mehr werden würde also suchten wir uns eine einigermaßen geschützte Stelle an der Felswand zogen unsere Regenjacken an und holten die Regenschirme raus. Gerade als wir alles ausgepackt und angezogen hatten öffnet der Himmel seine Schleusen und es ging so richtig los. Es schüttete wie aus Kübeln und nach kurzer Zeit fing es an zu hageln. Es kamen richtig fette Hagelkörner vom Himmel hinunter. Wir kauerten uns zu viert unter die zwei Regenschirme und versucht irgendwie nicht von den Hagelkörnern getroffen zu werden. Innerhalb von ein paar Minuten kühlt es rapide ab, aber jetzt irgendwas warmes aus dem Rucksack zu holen daran war nicht zu denken sonst wäre innerhalb von Sekunden der Rucksack geflutet geworden. Also hieß es zusammenkauern und abwarten. Nach einer Viertelstunde war der Spuk genauso schnell vorbei wie er angefangen hatte. Da der Himmel aber immer noch finster aussah war es uns zu heikel jetzt weiter hinauf zur Scharte zu gehen, also beschlossen wir wieder umzudrehen und zurück zum Rifugio zu gehen. Nach kurzer Zeit waren wir auch schon wieder am Rifugio und erkundigen uns ob wir dort übernachten durften. Mit Händen und Füßen versuchten wir uns mit den Hütten Leuten zu verständigen, da wir beide kein italienischen können. Zum Glück konnte eine andere Wanderin für uns dolmetschen, so wurde schnell klar dass wir übernachten durften die Hunde aber im Vorraum bei der nassen Kleidung und den Schuhen schlafen mussten, nicht perfekt aber den Umständen entsprechend besser als gar nichts. Die Mädels waren gerade sehr froh ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben und genossen es heute mal ausgiebig schlafen zu können. Auch wir nutzen den Nachmittag um unsere Kleidung zu trocknen und dann ein leckeres Abendessen zu kochen, wir hatten ja noch genügend im Rucksack, der unbedingt leichter werden musste. Aber wir gönnten uns heute zu dem Essen endlich mal wieder eine Fruchtschorle, es tat gut mal was anderes zu trinken außer Wasser. Den Abend verbrachten wir damit mit den anderen Leuten zu quatschen und einfach den Luxus eines Refugios zu nutzen. Die Mädels waren mit ihrem Platz im Vorraum ganz zufrieden, dann es war trocken und einigermaßen temperiert die anderen Leute ignorierten sie einfach so dass sie in Ruhe schlafen konnten.

 

 Tag 12

Erholt sind wir alle am nächsten Tag aufgewacht, mit dem Luxus einer bequemen Matratze schläft jetzt schläft es sich doch noch mal ganz anders. In der Nacht war ich kurz mit dem Mädels draußen, da ich ja oben im Schlafraum nicht hören konnte falls Sie mal raus müssen, bin ich einfach mal prophylaktisch raus. Ich musste sie nur ein bisschen vor dem anderen Hund beschützen, denn der hatte sich ziemlich in meine Mädels verguckt. Zum Frühstück gab es es einen leckeren Kaffee zum Müsli, so gestärkt würde Felix wahrscheinlich jetzt los stürmen wie ein Verrückter. Da es in diesem Refugi-o im Gegensatz zu anderen italienischen Hütten ein erstaunlich reichhaltiges Frühstück gab, aßen die anderen Gäste ihr Frühstück nicht komplett auf und boten uns ihre Reste an scheinbar sahen wir extrem ausgehungert aus vor allem Felix. Wir konnten nicht nein sagen und nahmen das Angebot dankend an. Irgendwann war aber auch der Vielfraß satt und den Rest steckten wir uns ein für eine leckere Mittagspause. Obwohl wir heute kein Zelt abbauen mussten kamen wir trotzdem nicht früher los als sonst und überholten im ersten Anstieg erstmal die anderen Wandersleute. Auf dem Anstieg kamen wir noch an einigen Haufen der Hagelkörner vorbei, dass war echt gar nicht wenig, dass dort gestern runtergekommen ist. Nachdem der das letzte Stück des Passes mal wieder über ein Blockfeld zu erklimmen war und wir darin schon ganz schön geübt waren, kamen wir recht fix oben an und wurden von drei Steinböcken empfangen die uns neugierig beäugten.  Wir waren schnell genug und konnten ein tolles Foto machen, wir die drei nur wenige Meter von uns entfernt standen. Hinab ging es wieder über einen steilen Pfad und wir konnten eine geniale Aussicht in ein langgezogenes Tal genießen. Felix kündigte jetzt schon an dass er unten an der Hütte erst mal wieder einen Kaffee brauchen würde, schlimm diese Kaffeesucht. Unten haben wir dann auch recht bald ein kleines nettes Rifugio gefunden, dass uns mit Kaffee versorgt hat. Bei der Gelegenheit haben wir uns den Winterraum angeschaut für eventuelle winterliche Skitouren, da dass Gelände hier echt schön war. Es ist ein kleiner gemütlicher Winterraum mit einem schönen Ofen und Gas-Grill-Herd also alles was man sich so wünschen kann. Wir machten uns dann auch wieder auf den Weg, der in dem Tal an einem kleinen Fluss entlang führte. Es war einfach wunderschön dort entlang zu gehen, dementsprechend war hier dann auch mal etwas mehr los. 

Vor den nächsten schweren Stück machten wir noch unsere Mittagspause, in der natürlich der Kaffee nicht fehlen durfte. Nun folgte noch mal ein richtig anspruchsvolles Stück, zuerst ging es leicht bergauf den Hang entlang auf einem sehr schmalen Weg. Auf  diesem gab es schon einige Stellen mit Drahtseil zu bewältigen sowie Bachquerungen und Kraxelstellen. Anschließend ging es deutlich steiler den Berg hinauf, teilweise abgesichert mit Drahtstiften, Drahtseil und was man sich sonst noch alles vorstellen kann. Wir nahmen dann den Hunden die Packtaschen ab, damit sie wendiger und vor allem schmäler waren und so bis auf eine Stelle den kompletten Weg selber bewältigen konnten. Nur an einer fast senkrechten Leiter mussten wir sie dann doch unterstützen. Nachdem wir den Großteil des Aufstiegs überwunden hatten ging es oben am Grat entlang des Grats auf einem sehr schmalen und mit alten Eisenbahnschwellen befestigten Weg entlang. Die Schwellen waren noch aus robuster Eichen die mit Teer überzogen waren, dass nennt sich upcycling in den Bergen. Nach dieser über zwei Stunden langen Kraxelei brauchten wir alle eine Pause, vor allem für den Kopf. Nach der Pause ging es noch weiter über schmale Pfade auf denen immer noch Konzentration angesagt war, da es einige Kraxelstellen zu bewältigen gab. Nachdem wir noch eine Weile vor uns hin gekraxelten kamen wir an den Passo di Campo den wir als unseren heutigen Nachtplatz auserkoren hatten, eine plattgedrückte Stelle im Gras verriet das hier letzte Nacht auch schon jemand sein Zelt aufgeschlagen hatte. Ich musste dann noch das Wasser holen, dafür 100 Höhenmeter hinab bis zum Bach und dann mit 5 Liter Wasser wieder hinauf. Beim Abendessen hatten wir eine grandiose Wolkenstimmung da sich ein Gewitter ankündigte. Als wir gerade in unsere Schlafsäcke gekrochen waren kam dann das Gewitter und was für eines. So eine Gewitter auf über 2000m in einem Zelt ist schon noch mal was ganz anderes, als wenn man dieses geschützt in einer Hütte  erlebt. Nach etwa einer Stunde war dann auch der Großteil des Spuks vorbei und mit dem prasseln des Regens auf dem Zelt bin ich ganz schnell eingeschlafen.

Tag 13 

Am nächsten Morgen sind wir trockenen Fußes aufgewacht und unser Zelt hat somit den ersten Sturmtest überstanden. Ein Blick aus dem Zelt ergab, dass die Sonne bereits am Horizont aufging und in ein paar Minuten würde sie uns beim Frühstücken wärmen, sowie die letzten Wassertropfen auf dem Zelt trocknen. Nach dem Frühstück haben wir nur noch dass nun trockene Zelt verstaut und ging es auch schon wieder weiter. Unser Weg führte uns leicht ansteigend über ein großes Plateau, aber bereits vor dem ersten größeren Anstieg kündigte Felix bereits an, dass er im nächsten Refugio einen Kaffee brauchte, gut dass es nicht mehr weit war. Nach kurzer Zeit hatten wir dann auch das Refugium Maria e Franca erreicht und dort gab es für Felix den lang ersehnten Cappuccino, denn die ältere Dame extra für uns aufgebrüht hat, noch auf einen schönen alten Holzofen. Das Rifugio war so eine richtige gemütliche urige Hütte mit diesem gewissen Etwas an Flair. Nach der kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Weg.  Es ging dann auch gleich wieder hinauf und wie sollte es auch anders sein über ein Blockfeld. Aber da wir ja jetzt schon ziemlich geübt waren hatten wir das in nullkommanix gemeistert. Der anschließende steile Abstieg war mal wieder nur mit Baumarkt Zeug gesichert, hier auf den Wegen sollte man nicht unterwegs sein, wenn man zwingend auf Seilsicherungen angewiesen ist. Nach dem Abstieg ging es im leichten Auf und Ab über eine ziemlich weite  mit Steinen durchsetzten Wiesen Flächen, nur unterbrochen von zwei Bergrücken über die wir hinüber mussten. Als wir zu der letzten Scharte kamen haben wir dort erstmal eine längere Mittagspause eingelegt und dabei besprochen wie jetzt unser weiterer Wegverlauf aussehen soll, da wir nur noch zwei Tage Zeit hatten und das nicht nur für den kompletten Weg bis Brescia gereicht hätte, also mussten wir eine etwas kürzere Strecke wählen. Der Plan war jetzt nach links abzubiegen über eine Scharte und dann in ein Dorf abzusteigen, von dort mit dem Bus bis nach Trento zu fahren und von dort dann mit dem Zug zurück nach München, soweit zumindest der Plan die Umsetzung gestaltet sich jedoch nicht ganz so einfach. Aber dazu später mehr. Also erstmal alle sieben Sachen wieder in den Rucksack gepackt und dann hinauf zu der Scharte gegangen beim Aufstieg wimmelte es nur so von Murmeltieren und Fala wusste gar nicht mehr wohin sie schauen soll. Oben angekommen haben wir doch dann tatsächlich zwei andere Leute getroffen, eine kurze Rückfrage ergab dass sie nicht unseren Weg hinauf gekommen waren sondern eine Gratwanderung machten. Also machten wir uns an den Abstieg. Zu Beginn war dieser auch ganz gut erkennbar und die Markierungen ganz gut sichtbar. Dies änderte sich jetzt aber ziemlich schnell, denn auf einmal waren weder Weg noch Markierungen zu erkennen. Wir wussten dass wir einfach geradeaus hinab mussten, also folgt wir einfach mal der Falllinie. Das ein oder andere Mal standen wir jedoch vor einem Abbruch und mussten uns dann einen anderen Weg suchen. Wir schlugen uns durchs Gebüsch und mussten auch durch ziemlich nasse Wiesen, sodass unsere Schuhe innerhalb von Sekunden einem Teich glichen. Ich lud dann mit einer ziemlich schwachen Internetverbindung die Karte von diesem Gebiet aufs Handy, damit wir zumindest ungefähr auf der Linie des Weges unterwegs waren, denn diesen Ausschnitt hatte ich natürlich nicht davor offline auf dem Handy gespeichert da wir ja ursprünglich komplett bis Brescia gehen wollten und nicht unterwegs kurz vor Ende abbiegen. Wir schlugen uns weiter durchs Gebüsch und kämpften uns so langsam Meter für Meter den Berg hinab. Nach über einer Stunde entdeckte ich auf einmal an einem Baum eine Markierung. Wir dachten jetzt hatten wir das Schlimmste geschafft und atmete erstmal auf. Von jetzt an war der Weg zwar tatsächlich gut markiert aber begangen war er halt trotzdem nicht. Demzufolge war der Weg immer noch total überwuchert. Aber immerhin brauchten wir jetzt nicht mehr auf die Karte schauen und zu wissen wo wir lang gehen mussten, sondern braucht nur Ausschau nach der nächsten Markierung zu halten. Da durch kamen wir zwar etwas schneller voran, trotzdem dauerte es noch einige Zeit bis wir wieder Zivilisation erreichten. Als wir endlich auf einen weiteren Weg trafen bei dem klar war das hier mehr Leute unterwegs sind atmeten wir auf . Nach ein paar Meter kamen wir dann auf eine schöne Anhöhe auf der sogar ein Unterstand war . Eigentlich wäre das hier das perfekte Nachtlager gewesen da wir alle auch echt ziemlich fertig waren, aber leider gab es hier weit und breit kein Wasser. Also blieb uns nichts anderes übrig als noch weiter zu gehen. Da wir jetzt aber wieder einen schönen Wanderweg hatten konnte man diesen einfach so vor sich hin träumend gehen. Wir kamen dann an einigen Alm Hütten vorbei und konnten ab dort entspannt einen Forstweg hinunter gehen. 

An einen Bachlauf fanden wir dann ein geeignetes Plätzchen für die Nacht, da wir jetzt keine Lust hatten das Zelt aufzubauen beschlossen wir unter dem Sternenhimmel zu übernachten . Nach einem kurzen Abend verzogen wir uns in den Schlafsäcke und dämmerte schnell weg. Jedoch wachten wir beide mitten in der Nacht auf, da wir Wetterleuchten im Himmel wahrnahmen. Wie schauten uns kurz an und es war klar das wir jetzt ganz schnell das Zelt aufbauen mussten.  So schnell haben wir noch nie das Zelt aufgebaut innerhalb von Minuten stand das Zelt und all unser Zeug war sicher verstaut. Wir hatten gerade alles im Zelt verstaut als der Himmel auch schon seine Schleusen öffnete.  Als wäre der Regen nicht genug begann es auch noch zu Hagel. Etwa ein Zentimeter große Hagelkörner prasselten auf das Zelt, das war nun wirklich mal ein Härtetest vom feinsten. Unter unserem Zelt bildete sich dann auch noch ein Bach, daraufhin holten wir auch noch die Hunde zu uns ins Zelt, jetzt war es dann echt kuschlig aber immerhin waren wir alle trocken und warm. Als der Großteil des Gewitters vorbei war bin ich dann auch wieder schnell eingeschlafen.

Tag 14

Am nächsten Tag ergab ein Blick aus dem Zelt, dass von den nächtlichen Unwetter immer noch Haufen von Hagelkörner auf dem Boden lagen, aber der Himmel sah super aus, es wird ein schöner Tag werden. Nach einem ausgiebigem Frühstück ging’s dann wieder los. Der Weg führte uns jetzt über breite Forststraßen hinunter ins Tal. Dabei kamen wir noch an ein paar Almen und einem großen Pfadfinderlager vorbei. Und schneller als erwartet erreichten wir die Straße, aber hier fing jetzt die Latscherei so richtig an. Denn hier unten fuhr kein Bus, sondern erst am Ende dieses Tales in der nächsten großen Stadt. So machten wir uns sehr unmotiviert auf den Weg. Es gab keinen Wanderweg, nur den Fußweg direkt an der Straße in der prallen Sonne und heiß war es an diesem Tag. Irgendwann kamen wir an einer kleinen Gaststätte vorbei die Tiefkühleis hatten, dieses gönnten wir uns und machten uns Eis schleckend weiter auf den Weg. Nach 10km war es uns echt zu blöd und wir versuchten unser Glück mit einer Mitfahrgelegenheit. Während wir weiter gingen versuchten wir es bei jedem Auto, dass Talaufwärts fuhr. Viele Versuche später hielt dann ein älterer Italiener an und machte uns mit Händen und Füßen klar dass er uns mitnehmen kann. Wir quetschten und mit unseren fetten Rucksäcken, den beiden Hunden in einen kleinen Fiat 500. Es ist immer wieder schön, wenn man so Hilfsbereiten Leuten begegnet, vor allem wenn davor all die Leute mit großen Autos einfach an einem vorbei gefahren sind. Im Auto unterhielten wir uns so gut es ging mit dem Mann, da er nur bruchstückhaft Englisch beherrschte, und kein Deutsch und wir kein Italienisch. Am letzten kleinen Dörflern vor der Stadt mussten wir aussteigen, da er hier wohnte. Jetzt ging es für uns nur noch einige viele Serpentinen in der heißen Sonne hinab nach Pieve di Bono. Dort angekommen checkten wir erst mal die Busverbindung aus, bis zum nächsten Bus hatten wir noch Zeit und wir nutzen diese um uns frisches Mittagessen zu kaufen. Es geht doch nix über frischen Obst und Gemüse. Nach dem wir uns gestärkt hatten, war das nächste Ziel ein Café, dort gab es dann einen leckeren italienischen Espresso. Kurze Zeit später kam dann auch schon der Bus. Wir hatten Glück, der Busfahrer drückte ein Auge zu, denn eigentlich dürfen hier Hunde nur mit Maulkorb in den Bus… wir hatten natürlich keine dabei, warum auch. Für die Mädls braucht man im Alltag ja keinen. Auch der Anschlussbus nach Trento nahm uns wieder mit. In Trento ging es dann erst mal ab zum Bahnhof, erkundigen wann unser Zug nach München fährt.
Die Dame am Schalter konnte uns keine Auskunft darüber geben, welches Ticket wir für die Hunde lösen musste, Sie sagte dass können wir dann einfach im Zug machen. Bis unser Zug abfuhr, schlenderten wir noch etwas durch Trento und rundeten unsere Alpenüberquerung mit einer Pizza ab.

Im Zug warteten wir dann auf den Kontrolleur um das Ticket für die Hunde zu lösen. Als dieser kam, stellte sich heraus, dass ein Hund einfach ein Kinderticket braucht. Jedoch konnten wir im Zug nur mit Kreditkarte bezahlen, wir hatten natürlich beide keine. Auch über die App konnte ich kein Ticket mehr lösen, da unser Zug der letzte dieser Art an dem Tag war und nach dem der Zug abgefahren war, kann man kein Ticket mehr kaufen. Der Kontrolleur war recht entspannt und meinte in Brixen haben wir einen längeren Aufenthalt, dort gäbe es einen Geldautomaten. Also ist Felix in Brixen aus dem Zug gesprintet, was auch gut war, denn Riis musste aufs Klo…. Jedoch weit und Breit kein Geldautomat. Und im Zug kam dann auch kein Kontrolleur mehr vorbei…

 

So endeten zwei Wochen Alpenüberquerung. Müde und voller neuer Eindrücke kamen wir daheim an. Die nächsten Tage waren erst mal sehr entspannt für uns alle…

Es war definitiv nicht unsere letzte Mehrtagestour, mal schauen wohin es uns als nächstes verschlägt.

 

 

Zum weiterlesen

Alpencross Teil 1 Garmisch - Gries
Alpencross Teil 2 Gries - Laas
Alpencross Teil 3 Laas - Ponte di Legno

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