Das Wochenende steht vor der Tür und die Berge rufen....es sollte mal wieder zusammen mit Simone und Amigo losgehen. Am Abend schnell eine Tour rausgesucht und den Wetterbericht gecheckt – ab Mittag Gewitter...shit...und jetzt?
Da kam uns das alte Sprichwort „der frühe Vogel fängt den Wurm“ in den Sinn und so saßen wir am Samstag um 5 Uhr morgens im Auto und düsten richtung Ehrwald.
Dank der unchristlichen Zeit, hatten wir auch mit keinerlei Verkehrsproblemen zu kämpfen.
An den Ehrwalderalm-Bahnen parkten wir den Bus und dann ging es los.
Zunächst folgten wir immer der Beschilderung zum Hohen Gang, einem schönen versicherten Steig. Dieser schlängelt sich eine senkrechte Felswand hinauf, bei der man zuerst denkt, wo zur Hölle soll man da mit Hund hochkommen? Aber beim Näherkommen offenbarte sich der Weg in der Wand, dieser entpuppte sich als sehr schöner Steig, der dem Mensch-Hund-Team einiges an Kraxelerfahrung abverlangt. Wir waren sehr froh, so früh aufgestanden zu sein, denn die Sonne prallte jetzt schon mit einer Wucht in die Felsen, dass uns nur so die Soße herablief. Zur Mittagszeit ist der Hohe Gang an schönen Tagen definitiv nicht zu empfehlen.
Oben wurden wir direkt auf eine schöne Almwiese ausgespuckt und nach ein paar Schritten erreichten wir auch schon den Seebensee, der uns mit seinem kristallklaren Wasser entgegen funkelte. Die Hunde waren über diese willkommene Erfrischung restlos begeistert. Auch Riis und Fala wussten ein kühles Bad zu schätzen, wobei Fala doch tatsächlich versuchte eine Ente im Wasser zu fangen....diese kam danach, als die Hunde wieder angeleint waren auch zu uns geschwommen und schimpfte wie ein Rohrspatz, was wir hier in ihrem See zu suchen hatten....
Die kommenden Höhenmeter zur Coburger Hütte fielen bei dieser traumhaften Kulisse nicht weiter schwer, vor allem da der Weg noch im Schatten lag.
Oben angekommen wartete schon der Drachensee inklusive fantastischem Gipfelpanorama auf uns.
Für eine Mittagspause war es allerdings noch viel zu früh, also weiter zum hinteren Tajatörl.
Auf dem Weg dort hin ernteten wir dank unserem vierbeinigen Ökoantrieb einige neidische Blicke und Kommentare. Fala erspähte dann auch noch einige Gämse und das sorgte dafür, dass ich regelrecht den Berg hochflog. Oben angekommen bot sich uns eine traumhafte Aussicht in zwei Täler und in einem davon befand sich auch unser angestrebter Pausenplatz, der Brendlsee. Nur noch ein kleines Stück bergab über steinigen Pfad und der kleine See kam in Sicht. Dort gab es auch extra schön flache Steine zum Hinsetzen.
Während wir da so saßen und mittag machten zogen die ersten Nebelschwaden über den Kamm und auch die Wolken wurde dunkler. Dies war dann das Zeichen für uns, dass wir nun besser weiter gehen sollten.... Der Abstieg wurde uns mit einer kleinen Einheit Geröllsurfen versüßt und anschließend ging es auf schmalem Pfad weiter hinunter. Nun gelangten wir auf einen breiteren Weg und anschließend folgte ein Stück Forststraße. Dort wurde mal wieder klar, dass überall wo eine Bahn hinfährt deutlich mehr Leute unterwegs sind, über deren Ausrüstung wir uns herzlich lustig machten.
Schon nach einem kurzen Stück bogen wir wieder ab, auf den Immensteig. So hatten wir zum krönenden Abschluss unserer Halbtagestour nochmal einige kurze Kraxelpassagen zu bewältigen.
Die letzten Meter zurück zum Auto erfolgten wieder auf breiter Forststraße, gemütlich über frisch gemähte Wiesen, wobei wir von einem Einheimischen Bauern angesprochen wurden ob wir tatsächlich mit unseren Hunden jetzt gerade den Immensteig gegangen wären. Ja – alles nur eine Sache des Trainings...
So erreichten wir rechtzeitig vor dem Schlechtwettereinbruch das Auto und waren sogar pünktlich für Kaffee und Kuchen zurück daheim.
Daten:
Länge: 17km
Höhenmeter: 1300hm
Anspruch: schwere Halbtagestour, mit versicherten Steigen. Trittsicherheit und Kraxelerfahrung notwendig
Kurzbeschreibung
Parkplatz Ehrwalder-Alm-Bahn, von dort über den Hohen Gang (Weg 812) zum Seebensee. Danach weiter zur Coburger Hütte und dem Drachensee (Weg 812). Den Schildern zum Hinteren Tajatörl folgen. Von dort weiter durchs Brendlkar zum Brendlsee über den Ganghofersteig hinab zu einem breiteren Weg. Dann erstmal der Beschilderung zur Ehrwalder Alm folgen. Sobald man den Forstweg erreicht geht es links auf der Forststraße weiter, von dieser zweigt nach kurzer Zeit der Immensteig an einer Unterstandshütte nach rechts ab. Die letzten Meter geht es auf einer Forststraße zurück zum Parkplatz.
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