Gratwanderung vom Kienjoch zur Notkarspitze

 

 

 

An meinem Geburtstag ging es trotz eher bewölkter Aussichten in die Berge. Unsere Wahl fiel dabei auf die Ammergauer Alpen, mit der Hoffnung, dass diese Aufgrund der geringen Höhe unterhalb der Wolken bleiben. Unsere Rechnung sollte aufgehen.

Start ist an einem etwas versteckten Parkplatz zwischen Ettal und Schloss Linderhof. Jetzt nur noch das Zeug fertig machen und dann konnte es auch schon los gehen. Vom Parkplatz aus starten wir Richtung Westen, erst geht es auch einer Forststraße ein ganz schönes Stück entlang, dabei immer den Schildern zum Kienjoch folgen. Irgendwann biegt man nach links ab, dem Weg folgt man bis zu einer scharfen Rechtskurve. Geradeaus weiter führt ein Weg zum Kinjoch, diesem folgen wir jedoch nicht, denn er führt durch das Tal und nicht über den schönen Grat. Wir folgen dem Forstweg weiter und überqueren einen Bach. Nah der Brücke folgt man dem Weg noch etwas 300m, dann zweigt endlich unser Weg nach links ab.

 

 

Der Trail führt uns durch einen Wald immer bergauf, die Hunde sind jetzt total motiviert und ziehen uns den Berg hinauf, wir hecheln hinter her. Dank der Stöcke haben wir auch fast einen Allrad und stürmen so regelrecht dem Berg hinauf. Nach knapp 200hm Überqueren wir noch einen Forstweg und danach lautet das das Motto „The only way is up“. Der Weg ist ein wunderschöner Trail der sich den Berg hinauf windet. Das Wetter scheint uns heute wohlgesonnen, es ist angenehm warm um im T-Shirt laufen zu können. Irgendwann ist man dann auch oben angekommen und der erste Gipfel, die Kieneckspitz, ist in greifbarer Nähe. Oben Angekommen, sieht man vor sich schon den weiteren Gratverlauf bis zum Kienjoch und sogar die ganze Runde kann man von hier aus bestens einsehen. Es ist doch eine ganz schöne Strecke, aber durchgehend auf tollen Wegen. Von denen man immer einen gigantischen Ausblick in die höheren Berge hat, gutes Wetter natürlich vorausgesetzt.  

Der weitere Weg ist nicht ganz einfach, aber für bereits alpin Erfahrene Mensch-Hund Teams gut zu meistern. Gleich zu Beginn muss man ein paar schwierigere Passagen meistern, hier kann man gut für sich abschätzen ob man damit klar kommt oder lieber umdreht. Schneller als es die Strecke erahnen lässt haben wir das Kienjoch erreicht. Auf dem Gipfel steht ein wunderschönes Gipfelkreuz, das sich mit seinen Bänken optimal für eine Pause anbietet, deswegen steht hier auch erst mal eine ausgiebige Mittagspause auf dem Plan. Da es durch den Wind und die kühleren Temperaturen beim rum sitzen doch recht schnell frisch wird, trotz Überziehjacke, geht es nach keiner ganz so langen Pause auch schon wieder weiter. Ach ja und nicht wundern, wenn man hier oben einem Mountainbiker begegnet, hier hinauf und danach vor allem wieder runter führt eine relativ beliebte aber ich würde sagen ziemlich anspruchsvolle Bike-Tour. Für uns geht es jetzt auch erst mal hinunter und dabei begegnen wir selbst heute bei diesem Wetter drei Bikern. Jetzt heißt es aufpassen, denn irgendwann zweigt nach links ein nicht markierter Weg ab, damit wir weiter auf dem Grat bleiben. Wer irgendwann in Serpentinen in den Talkessel hinein läuft ist falsch und darf wieder ein Stück zurück gehen. Wenn man aber den Abzweig gefunden hat ist die Orientierung wieder einfach. Den der Weg ist so häufig begangen, dass ein guter Trail existiert. In Serpentinen schlängelt sich der Weg zum Windstierkopf hinauf. Nach einem kleinem Abstieg kommt man auf eine große Wiese, auf der nur im Hochsommer Viecher stehen. Die Wiese überquert man und strebt immer den nächsten Gipfel, den Vorderen Felderkopf an. Unser schöner Trail führt uns weiter zum Brünstelskopf, dabei fängt es an zu regnen und ich bin schon etwas empört, dass ich heute an meinem Geburtstag nass werde. Anscheinend hat irgendwer dort oben, dem Regen erinnert, dass ich Geburtstag habe und so hörte es schon nach 5 Minuten wieder auf. Vom Brünstelskopf konnte man schon die Notkarspitze sehen, die sich aber gerade hinter Nebelschwaden versteckte, hoffentlich würden sich diese verziehen bis wir auf dem Gipfel sind. Beim Abstieg quert man eine Schafsweide, die Schafe waren aber, beide male als ich hier unterwegs war, sehr brav.  

Wie lautet doch so schön das Motto, nach dem bergab gehen kommt auch wieder ein bergauf. Und so durften wir noch ein paar Höhenmeter sammeln um den Gipfel zu erreichen. Insgesamt kommt man bei der Tour auf knapp 1900hm und 20km. Auf dem Gipfel haben wir doch tatsächlich noch einen weiteren Wanderer getroffen. Die Hunde und wir aßen noch eine kleine Stärkung bevor wir uns auf den Heimweg machten. Also den Heimweg zurück zum Auto.

 

Der Runterweg ist ein wunderschöner Trail, nach etwa einem Drittel quert man einen Bach, die Hunde nutzten die Möglichkeit um nochmal was zu trinken. Es galt nochmal ein paar Drahtseilpassagen zu meistern, die aber keine wirkliche Herausforderung darstellten. Schon von weit oben kann man den Talboden mit seinem Fluss erkennen und denkt sich, dass es noch ein ganz schönes Stück abwärts ist, aber langsam aber stetig nähern wir uns dem Auto. Der wunderschöne Trail spuckt uns auf einem Forstweg aus. Diesem folgen wir noch etwa 1km bis wir das Auto erreicht haben, perfekt als Cool Down geeignet.

 

Fazit: Sehr schöne Tour, mit tollen Aussichten, vielen Gipfeln und ein paar anspruchsvolleren Abschnitten. Hier können Hund und Halter Ihre Teamkompetenzen verbessern.

Hier geht's zum Track

 

Definitiv eine Empfehlenswerte Tour. Für die schnellen unter euch handelt es sich hierbei um eine geschmeidige Halbtagestour, mit einigen schönen laufbaren Abschnitten. Für die reinen Wanderer handelt es sich um eine ¾ bis ganz Tagestour.

 

Viel Spaß beim Nachwandern wünscht euch Mountaindogs

 

Bilder von Mountain in Focus

 

 

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