Barfußschuhe und Berge, passt das zusammen?
Ja und Nein, es ist sehr abhängig von dem Gipfelziel und der damit zusammenhängenden Wegbeschaffenheit, sowie dem Fitnessstand der eigenen Fußmuskulatur. Da Barfußschuhe ganz andere Anforderungen an die Füße stellen als Trailrunningschuhe oder gar feste Bergstiefel.
Klein anfangen lautet hier die Devise und sich dann langsam steigern. Erst mal mit den Runden von der Haustür aus starten und sich dann langsam immer weiter vorwagen bis man irgendwann mit Barfußschuhen oder gar ganz Barfuß in den Bergen unterwegs ist.
Ich bin meistens flott in den Bergen unterwegs, dafür habe ich am liebsten meine Trailrunning Schuhe an, aber heute wollte ich mal eine gemütlichere Runde drehen, da sich meine Beine nicht so frisch angefühlt haben und ich unbedingt mal mit meinen Vibram Five Fingers in die Berge wollte.
Gesagt getan, ich habe mir eine Route ausgesucht, die eher durch den Wald mit schönen Trails und Almwiesen führt. Im steinigen Gelände oder Absturz gefährdeten Gelände sind stabilere Schuhe schon die bessere Wahl. Meine Wahl des Berges ist auf den Hirschberg bei Ohlstadt gefallen, wenn meine Füße sich auf dem Gipfel noch wohl füllen geht es anschließend weiter über einen Bergrücken zum Osterfeuerkopf und von dort über Eschenlohe zurück zum Auto.
Am Sportplatz in Ohlstadt habe ich geparkt (es gibt hier noch weitere Wanderparkplatze). Von dort geht es kurz auf einem Forstweg hinauf, bevor man recht schnell in einen kleinen Pfad abbiegen kann. Dies ist ein schöner Waldpfad, der aber bereits mit Steinen durchsetzt ist und die Füße eine tolle Massage erhalten. Jeden Stein und Wurzel merkt man durch die Sohle, wenn man das nicht gewöhnt ist, kann es sich erstmal unangenehm anfühlen. Dann erst mal mit einer kleinen Runde auf Felterwegsd- und Schotterwegen vor der eigenen Haustür beginnen.
Mit den Barfußschuhen nimmt man den Weg ganz anders wahr, man achtet viel mehr darauf wo man hinsteigt, da einen kein fester Schuh vor spitzen Steinen schützt.
Heute habe ich auch den Benji, den neuen Hund meiner Oma, das erste mal mit in die Berge genommen. Er hatte davor schon zwei kleine Bergtouren mit meiner Mama gemacht. Aber heute standen für den kleinen Mann das erste mal über 1000hm auf dem Plan. Mit drei Hunden im Zug ging es den Berg hinauf, wobei nur Fala als voller Zughund gewertet werden darf, da Riis max 1/3 ihrer Kraft einsetzt, dies dafür aber auch den ganzen Tag durchhält und Benji noch lernt was ein Dogtrekking Hund zu tun hat und bei Wanderungen nur sporadisch zieht.
Nach einiger Zeit kommt man auf eine Almwiese, hier sind im Sommer Kühe (Hund anleinen), von dort folgt man jetzt nicht mehr den Schildern Richtung Heimgarten sondern geht geradeaus auf dem Forstweg weiter, bis es kurz nach der Hütte nach rechts abzweigt. Über eine Almwiese führt der Weg kurz recht eben entlang und steigt dann wieder an. Am Öllrain geht es links vorbei zum finalen Anstieg hinauf zum Hirschberg. In Serpentinen windet sich der Weg den Recht steilen Wiesenhang hinauf. Oben wird man dann auch mit einer tollen Aussicht belohnt. Mit meinem Dreiergespann und den Barfußschuhen kommt man natürlich nicht um das ein oder andere Gespräch drum herum, aber ich gebe da immer wieder gerne Auskunft. Die Mädls haben sich auf dem Gipfel gleich hingelegt und Pause gemacht, Benji hingegen war noch viel zu aufgeregt. Ich habe Ihn dann kurz genommen und er musste neben mir stehen, langsam ist er dann etwas zu Ruhe gekommen, aber an ruhig hinsetzten war noch nicht zu denken. Er muss noch einiges lernen, das ein Berghund
können muss, wie eine Pause auch zu nutzen.
Nach diesem kurzen Stopp ging es das kurze Stück bis zum Öllrain auf dem gleichen Weg zurück. Nun gilt es auf den Bergrücken zu gelangen, der zum Osterfeuerkopf führt. Dazu bin ich immer leicht ansteigend auf Wildpfaden in Richtung der Osterfeuerkopfes Richtung Bergrücken hinauf gestiegen. Es gibt hier keine offiziellen Weg hinauf, aber mehrere Wildpfade. Oben auf dem Bergrücken angekommen, gab es dann wieder einen deutlichen Pfad dem wir folgen konnten. Auf dem Pfad war außer uns keine Menschenseele unterwegs, der Boden war super angenehm und beim Gehen merkte man richtig schön, wie sich die Zehen in den Boden krallen. Auch bei Querungen hatte ich immer super Grip, die direkte Rückmeldung von den Füßen zum Kopf über die Bodenbeschaffenheit ist eine ganz tolle Erfahrung und man achtet auf Dinge die einem sonst gar nicht auffallen. Denn wer schaut den normalerweise den Weg vor sich so genau an und nimmt die verschiedenen Steine, Wurzeln und kleinsten Tiere auf dem Weg wahr. Immer leicht bergab folgte der Weg der logischen Linie des Bergrückens hinüber zum Osterfeuerkopf. Ein kleiner Gegenanstieg und wir waren am Gipfel. Hier waren dann auch wieder einige andere Wanderer Der Abstieg erfolgt über einen schmalen Trail durch schönen Wald. In vielen Serpentinen verlieren wir langsam an Höhe, ganz von alleine bin ich in einen leichten Laufschritt gefallen, es hat sich einfach gut angefühlt. Die drei Hunde wie Schatten hinter mir haben wir diesen Flow genossen. Nach dem wir unten am Parkplatz angekommen waren, hieß es jetzt einige Meter auf der Straße Richtung Eschenlohe zu gehen. An einer Brücke neben einem Parkplatz heißt es dann rechts abbiegen Richtung Ohlstadt/Heldenkreuz. Nun geht es über einen breiten Forstweg im leichten auf und ab immer den Schildern nach Ohlstadt folgend zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Meine Füße fühlen sich nach dieser doch recht langen „fast“ Barfußtour noch ziemlich gut und frisch an. Nur werde ich nächstes mal für so eine lange Tour Zehensocken anziehen, da die Schuhe an einer Stelle auf den nackten Füßen etwas gerieben haben.
In Summe hat die Tour 17 Kilometer und 1200 Höhenmeter.
Kommentar schreiben