Pfälzerwald Dogtrekking

 

 

Das erste Dogtrekking für mich seit fast 2 1/2 Jahren und das in diesem Eventlosen Corona Jahr.

Letztes Jahr hatte mich mein Bänderriss für alle gemeldeten DT’s außer Gefecht gesetzt.


Aber dafür war ich nach dieser langen Pause umso erpichter wieder ein DT zu laufen. Ich hoffte, dass es meinen beiden Mädls ebenso erging.
Aber eigentlich brauchte ich mir da gar keine Sorgen zu machen, da die beiden jederzeit für jegliche Schandtaten bereit waren.

 

Am Donnerstag ging’s direkt von der Arbeit los Richtung Pfalz, so spät abends waren die Straßen wunderschön leer und wir konnten ordentlich Kilometer machen. Gegen 22Uhr suchte ich mir einen Parkplatz um dort die Nacht zu verbringen. Früh am nächsten Morgen ging es schon wieder weiter und nach einer kurzweiligen Fahrt, es war immer noch wenig los auf den Straßen, erreichte ich auch schon Dahn, die Stadt in der Nähe des Campingplatzes. Dort am Supermarkt geparkt und Essens für die nächsten Tage eingekauft. Den Parkplatz dann auch gleich genutzt um von dort mit dem MTB mal die Gegend zu erkunden. Wir drehten eine erste „kleine“ Runde mit 25km und 500hm… morgen würde ich mir wünschen ich hätte die Runde ruhiger angegangen, ich sage nur Oberschenkel. 

Nach der Bike-Runde ging es für uns ab auf den Campingplatz. Dort dann erst mal die alten Bekannten begrüßen, die neusten Neuigkeiten austauschen und das Lager einrichten…
Da heute noch Nass von oben angesagt war, war ich mehr als froh um mein Sonnen/Regensegel am Mountaindogsmobil. Im laufe des Nachmittags trudelten so langsam immer mehr der sehr geschrumpften Anzahl an Teilnehmern ein.  Gegen 16Uhr gab es dann noch ein Training für alle die Lust hatten. Auf einer kleinen 6km Runde konnte das Kartenlesen und Checkpoint suchen geübt werden. Als die zwei Gruppen losgezogen waren, dachte ich mir, eigentlich kann so nen bisl Bewegung am Abend nicht schaden, also kurzerhand mein Zeug und die Mädels geschnappt und denen hinter her gelaufen. Nach kurzer Zeit hatte ich die langsamere Gruppe eingeholt. Nach einem netten Plausch legte ich wieder an Tempo zu um die vordere Gruppe einzuholen. Als ich dann bei denen war, drosselte ich mein Tempo und es ging den Rest der Runde gemütlich ratschend dahin.

 

Kurze Zeit nach dem ich wieder am Campingplatz war, kamen auch Simone und Daniel an. Ihre riesige grüne Pistazie (Camper) stellten sie direkt neben das Mountaindogsmobil und wir nutzen das trockene Plätzchen unter dem Segel um Abendessen zu kochen und der Dogtrekkingbesprechung zu zuhören. Anschließend war einfach noch etwas relaxen und ratschen angesagt. Ich musste dann noch all mein Zeug zam packen und dabei auch ja nix wichtiges vergessen, vor allem nicht das Stempelkissen für die Checkpoints. Die Zwillinge haben sich da echt viel Mühe gegeben, alle Checkpoints sind selbst geschnitzte Stempel mit unterschiedlichen Motiven. Ich freute mich jetzt schon auf die volle Stempelkarte am Ende der Tour.

 

Für uns drei ging es dann auch zeitig ins Bett, morgen würde ein langer Tag werden.

05:15Uhr der Wecker klingelt, innerhalb von Sekunden war ich hellwach. Als erstes das Teewasser aufsetzten, währenddessen den Mädels ihr Futter geben. Mein Müsli hatte ich am Abend schon vorbereitet, so dass jetzt am morgen alles schnell ging. 

Wie geplant gings um 6Uhr los. Ich erhielt meine Karte und ab dann lief die Zeit. Ich schaute mir einmal alles an, Karten, Roadbock und Stempelkarte waren vorhanden, also konnte es los gehen.
Dank der gestrigen Warm Up Tour war mir sofort klar in welche Richtung es los ging, denn ich finds manchmal am Start echt schwierig erst mal den richtigen Weg zu finden, wenn man dann mal auf den Trail ist, dann läufst. 

Im gemäßigten Tempo machte ich mich auf zum ersten Checkpoint, erst mal den Körper in Schwung bringen und dann langsam schneller werden, wenn die Muskeln warm sind. Dass die ersten 2,5km kaum Steigung hatten kam mir da gelegen, als dann der erste Anstieg kam, war man schon warm gelaufen. Voller Euphorie ging es den Single Trail hinauf und vorbei an den ersten Felsen. Alle Felsen waren Nummeriert und mit einem Namensschild versehen. Und Dort auf dem Pfad gab es auch den ersten Checkpoint. Auf einmal stand ich am Felsen Nr. 10 und ich dachte mir „Schitt der CP 1 ist doch am Felsen 8, na super gleich mal vorbei gelaufen“ dabei hatte ich doch darauf geachtet, aber genau an dem Felsen führten zwei Wege vorbei, so dass ich das Nummernschild übersehen habe. Also wieder zurück zum Felsen. Dort angekommen habe ich auch gleich das Nummernschild gesehen, es war hinten am Baum angebracht. Jedoch fand ich weit und Breit nicht die Stelle die dem Foto mit dem CP in dem Roadbock entsprach. Ich machte ein Foto von der Felsennummer, als Beweis dass ich da war, und wollte schon aufgeben und weitergehen. Aber einen Versuch gab ich mir noch und bin auf den Felsen raufgestiegen, da merkte ich das der Felsen sich ganz schön in die Länge zog. Also bin ich nochmal ganz nach unten gegangen an den „Anfang“ des Felsens und siehe da hier gab es nochmal ein Nummernschild und fast im gleichen Moment erblickte ich auch das Bild vom Roadbock und der Stempel war dann auch schnell gefunden, ein kleines Schaf. Jetzt aber weiter.

 

Ab jetzt frühzeitig die Beschreibung vom CP durchlesen und sich mit offenen Augen dem CP nähern, damit mir das nicht nochmal passiert.  Vom Schlangenfelsen ging es nun zum Schwalbenfelsen. Der war schnell erreicht, am Anfang lagen die CP echt dicht beisammen, gegen Ende dünnte es sich etwas aus. Die CP waren immer eine willkommenen Abwechslung und man freute sich wieder ein Teilstück geschafft zu haben. Am Schwalbenfelsen hatte man einen wunderschönen Blick auf die Stadt Dahn. Der Himmel wurde langsam etwas heller und in den Häusern brannten schon die Lichter, der Tag begann so langsam zu erwachen. 

Nun folgte der erste wirkliche Abstieg zum nächsten Ziel der Rothsteigbrunnen. Am Brunnen war es dann definitiv Zeit die Hirnbirn in den Rucksack zu packen und etwas zu trinken. Das frische Wasser aus dem Brunnen schmeckte hervorragend. Dank des Roadbocks und den darin enthaltenen Bildern von den CP war es ein Kinderspiel den Stempel zu finden. Zum Glück war mein Verhauer am ersten CP auch der einzige und alle weiteren CPs konnten wir auf Anhieb finden, naja fast, der nächste CP war auch nochmal spannend. Aber bis dahin galt es erst mal einige Kilometer zu laufen. Dabei ging es um einen ziemlich großen und imposanten Felsen herum. Ich muss hier definitiv nochmal zum Klettern herkommen. Am nächsten CP angekommen war nirgends der Stempel zu finden, also fotografierte ich als Beweis, dass Namensschild von dem Wegweiser. Bei genauer Betrachtung des Bildes im Roadbock kam mir das ganze aber unstimmig vor, denn auf dem Bild war Gras und es sah viel offener aus, dieser Wegweiser stand aber im Wald. Naja der Name vom Wegweise passt zumindest, ich hoffte das dies als Beweis reicht. Denn sollten wir einen CP nicht finden, sollten wir einfach ein Foto von dem Namen des Wegweiser machen oder das Bild machen, dass dem Bild im Roadbock entsprach. Ich hielt jetzt weiterhin die Augen offen, vlt. Kommt ja gleich der Wegweise mit dem Gras. Nach ein paar 100 Metern kam auch der nächste Wegweiser und siehe da, hier war auch der Stempel versteckt, eine Eule. Hier war wohl beim auslegen der Stempel, bzw. Beim beschreiben im Roadbock etwas durcheinander gekommen… aber wer innerhalb von zwei Wochen komplett umplanen muss, damit das DT überhaupt stattfinden kann, dem darf auch ein kleiner Fehler unterlaufen. Aus Angst, dass Frankreich Risikogebiet wird, haben die beiden in zwei Wochen das komplette Event nach Deutschland verlegt, und neue Strecken entworfen, neue Stempel versteckt und und und. Hut ab vor dem ganzen Orga Team. Wir haben uns mega gefreut, dass das Pfälzerwald DT stattfinden konnte.

 

Der Weg führt am Napoleonfelsen vorbei, mit viel Fantasie konnten sich durchaus Ähnlichkeiten finden lassen und kurze Zeit später sammelten wir auch schon den nächsten CP ein. Tja und dann gings los mit meinem einzigen, aber sehr langwierigem Verlaufer, ein Verlaufer gehört irgendwie zu jedem DT dazu. Aber so weit zu Beginn, bei Kilometer 20 von 80 ist es schon extrem deprimierend.
Ich bin so auf meinem Weg unterwegs und denke mir noch so „ah ja hier war ich ja gestern mit dem MTB“ und prompt verpasse ich einen Abzweig ohne Wegweiser und Markierung auf einen nicht markierten Weg. Weil ich schon ein gutes Stück weiter bin, entscheide ich einfach den nächsten Querweg zu nehmen und so mit einem kleinen Umweg wieder auf die Route zu treffen. Naja der Weg wurde nach einiger Zeit zum Pfad und irgendwann ging es gefühlt einfach nur noch Querfeldein durch den Wald, aber immerhin traf ich wieder auf den Track. Ich dachte mir „perfekt“ jetzt kanns ja wieder weitergehen. Denkste, mein Verlaufer nahm noch keine Ende. Das Roadbock sagte Links abbiegen, dass habe ich gemacht. Und wäre ich hier von der richtigen Seite gekommen, wäre es auch logisch gewesen wo es hinging. Aber so übersah ich den kleinen Pfad und nahm den großen… Nach einiger Zeit dachte ich mir, jetzt muss doch eigentlich die Abzweigung kommen, kam Sie aber nicht. Also wieder zurück. Jetzt war ich echt angepisst. Ich dachte mir noch. „Soll ich jetzt einfach die Straße lang laufen und nicht den Pfad, ist fast gleich lang und da kann man nix falsch machen“ Aber wie ich nun mal bin, ein Trailliebhaber, bin ich den Pfad hinauf. Jetzt sollte dann bald ein Abzweig kommen, wer ins Roadbock schaut, kann auch lesen, dass hier am Wegweise das Schild für den Abzweig fehlt. Tja dreimal dürft ihr raten, wer das nicht gelesen hat … richtig, ich natürlich. Also prompt wieder vorbeigelaufen. Als ich das gemerkt habe, stand ich an der Kreuzung, an der der Trail vor 4km vorbeigeführt hat. Jetzt war ich echt sauer auf mich selber. Zum Glück war der Wald hier recht dicht und nicht so viel Bodenbewuchs, sodass ich einfach in Falllinie den Hang hinunter bin um dann unten wieder auf einen Pfad zu treffen, der mich dann wieder auf den Trail bringt. Der Plan ging dann auch auf und mit ein paar Kratzern und einigen Kilometern mehr in den Beinen war ich dann endlich wieder auf Kurs zum nächsten CP, dem Lokomotiven Felsen. Den Namen hat der Fels garantiert bekommen, da es ein endlos langer schmaler Felsklotz ist, am hintersten Ende fand ich dann auch den Stempel, diesmal war es ein Knochen und nicht wie vermutet ein Zug. 

 

 

Über Serpentinen führte der Weg hinunter zu einer Straße und zu meiner Verzückung stand hier ein Apfelbaum, perfekte Stärkung, so nen frischer Apfel. Nächstes Ziel war die Dickenbergwand, und dem Wanderweg, dem der Trail jetzt eine Weile folgte lautete Busenberger Holzschuhpfad. So langsam fragte ich mich, wer sich diese Namen hier ausgedacht hat und was er davor so alles getrunken hat. Mit der tatkräftigen Unterstützung der Mädls war auch dieser Berg schnell erklommen. Nach einem Foto von der Aussicht ging es auch schon wieder hinunter. Der Weg ging leicht bergab und ich nutzte dies um locker zu traben, mal etwas schneller vorwärts kommen. Der nächste CP die südl. Knurrenhalde war ziemlich unspektakulär, einfach nur ein Wegweiser mitten im Wald, der aber nötig war, damit man nicht einfach abkürzen kann. Auch der nächste CP war einfach nur ein Wegweiser, ohne Aussicht, aber die Trails auf denen wir hier langgeschickt wurden waren einfach nur ein Traum. Der nächste CP versprach wieder eine Aussicht vom feinsten, aber bis dahin galt es erst mal noch ein paar Kilometer zu vernichten. Auf dem Weg dorthin durchbrachen wir auf die magische 40km Marke und damit die Halbzeit. Wir waren gut unterwegs, die Mädls strotzten vor Energie, es war früher Nachmittag ich war guter Dinge, was die zweite Hälfte betraf. Allerdings war mir jetzt schon klar, dass die vielen Radl-Kilometer in der letzten Woche nicht ganz förderlich für die Verfassung meiner Beine war. Aber was solls, jammern bringt ja nix und im Nachhinein ist man immer schlauer. Da zurzeit in München das Stadtradeln lief, musste ich schließlich fleißig Kilometer für das Team meiner Arbeit sammeln.

 

Die Aussicht am Schlüsselfelsen war wirklich gigantisch, man hatte einen perfekten Blick über den Pfälzerwald. Einem älteren Ehepaar, dass auf der Bank neben dem CP saß erklärte ich noch kurz, was wir hier machten und dann gings für uns auch schon weiter, nur nicht zu lange stehen bleiben. Die Beine immer in Bewegung lassen, nach einer längeren Pause braucht man immer ne Weile, bis die Beine wieder rund laufen, wenn man schon ne Weile unterwegs ist. 

Am nächsten CP traf ich Michaela, eine Tschechien, die auch den Felsennarr (die lange Strecke) läuft. Sie suchte gerade am falschen Baum nach dem Stempel, ich hielt sie davon ab noch länger weiter zu suchen und wir quatschten kurz. Sie war 2h vor mir gestartet und war auch ziemlich gut unterwegs. Wir gingen dann erst mal wieder getrennte Wege, da ich etwas flotter unterwegs war, nur leider hielt das nicht mehr lange an. Kurz vor dem nächsten Checkpoint machte sich meine Oberschenkel so richtig bemerkbar und irgendwas rieb an meinen Zehen, da bahnt sich eine Blase an… Also war am nächsten CP erst mal ein kurzer Versorgungsstop angesagt. Erst den Stempel auf der Stempelkarte verewigen und dann die Zehen tapen, damit war weiteres Übel verhindert. Und weiter ging’s. Allerdings waren jetzt meine Oberschenkel wirklich beleidigt, ich hätte definitiv die Tage davor etwas ruhiger machen sollen… So mit ging es nun deutlich gemäßigterem Tempo weiter, durchkommen und ankommen lautet jetzt das Motto und es waren noch knappe 30km, die ersten 50km liefen super, aber jetzt wurde es echt zäh. 

Als ich gerade den höchsten Punkt dieses Hügels passiert hatte und mich auf den Weg nach unten machte, traf ich Sarah mit ihrer Coco die schon ein paar Stunden länger unterwegs waren, aber immer noch guter Dinge waren. Sarahs bescheidenes Ziel war, unter 24h zu bleiben. Und um es vorneweg zu nehmen, sie hat das auch geschafft. Wir quatschten kurz, und dann ging jeder wieder in seinem Trott weiter. 

 

Erstaunlicherweise war es für die Muskeln angenehmer ganz locker bergab zu laufen, als zu gehen. Jetzt war Teilstreckendenken angesagt, immer nur bis zum nächsten CP denken, und dass sind maximal 8km und 8km sind so viel wie eine normale Gassirunde, also eigentlich total entspannt und kein großes Ding. Und so lief es wieder, zwar langsam, aber es lief.
So langsam könnte mal wieder Wasser daher kommen, den ich muss unbedingt meine Flaschen auffüllen. Nina und Pepe waren so fleißig und haben alle Wasserquellen in der Karte vermerkt und dann noch durch verschiedene Zeichen klar gemacht ob es nur Wasser für die Hunde ist, oder ob es Trinkwasser ist. Da ich meinen Filter dabei hatte, reicht mir fließendes klares Wasser. Als ich jedoch an dem Bach vorbei kam, floss dort nur ein braunes Rinnsal. Dass hatte ich nicht erwartet, vor allem da es die letzten Tage immer wieder geregnet hat. Also kein Wasser, das war natürlich blöd, da es nur noch nen kleinen Schluck in der Flasche hatte. Die nächste eingezeichnete Wasserstelle würde noch eine Weile auf sich warten lassen, vielleicht hatte ich ja Glück und es gab doch noch unterwegs irgendwo einen kleinen Bach. Kurze Zeit später kam ich dann an einem Sportplatz vorbei, ich schöpfte neue Hoffnung. Ich erspähte auch schon einen Wasserhahn, nix wie hin. Aber meine Hoffnung wurde schon wieder zerstört, am Wasserhahn war der Hebel abgeschraubt. Unverrichteter Dinge zog ich weiter, doch nach ein paar Meter kam ich an einem Haus von einem Gartenbauverein vorbei, an dem es von Menschen nur so wimmelte. Ein kurzer Blick ergab, dass die Hobbygärtner hier ihre Apfel hinbrachten um daraus Apfelsaft pressen zu lassen. Kurzerhand fragte ich einen ob ich hier meine Wasserflaschen auffüllen lassen kann. Er bejahte dies und ging mit meinen Flaschen nach drinnen um diese aufzufüllen. Als er mit den Flaschen wieder zurück kam, fragte er mich, ob ich ein Glas frischen Apfelsaft probieren möchte, da sagte ich natürlich nicht nein. So stand ich ne Minute später mit leckerem frischen Apfelsaft auf dem Platz und war gerade wieder ziemlich happy und voller neuer Energie. Als ich gerade meine Apfelsaft trank kam Michaela mit ihren Hunden vorbei. Jetzt war mir definitiv klar, dass ich deutlich langsamer unterwegs war als noch zu Beginn… aber was solls, ankommen werde ich auf jedenfall, dass hatte ich im Gefühl… in welcher Zeit, dass war die andere Frage. Der ältere Mann ließ es sich auch nicht nehmen, den Mädels jetzt noch einen Eimer mit Wasser hinzustellen. Glücklicherweise taten die Mädels ihm den gefallen und schlabberten fleißig Wasser. Als wir alle drei wieder gut hydriert waren, verabschiedete ich mich von all den netten Leuten und machte mich wieder auf den Weg. Mein Ziel war es Michaela wieder ein zu holen, und wenn Sie wollte mit ihr zusammen den Rest der Strecke gemeinsam zu bewältigen. Da wir jetzt in etwa mit dem gleichen Tempo unterwegs waren. Und wenn man jemanden zum quatschen hat, dann läuft es sich gleich viel leichter. 

 

Der nächste Checkpoint war auch nicht mehr weit entfernt. Kurz vor dem CP sah ich Michaela ein gutes Stück vor mir. Ich versuchte nochmal einen Zahn zu zu legen um Sie einzuholen. Auf dem langen Weg bis zum nächsten CP, ganze 10km, holte ich nach einem Downhill Michaela ein. Wir quatschten kurz und schlossen uns jetzt zusammen. Die letzten 20km galt es jetzt gemeinsam zu bewältigen. Wir gingen hintereinander, das war für Ihre Hunde einfacher und vor allem hätten es die Wege bis auf ein paar kurze Ausnahmen eh nicht zugelassen, dass wir nebeneinander gehen. 

Nach dem wir noch eine Begegnung mit zwei frei laufenden Hunden hinter uns gebracht hatten, kehrte wieder Ruhe ein, jeder hing jetzt seinen Gedanken nach. Auf dem Dickenkopfweg ging es an einem kleinen Bach entlang, der uns zum Erfweiler Wasserfall, unserem nächsten CP, führte. Am Wasserfall angekommen, war ich etwas enttäuscht, ein kleines Bächlein plätscherte ein paar Steine hinunter. Von einem Wasserfall hatte ich mir mehr erwartet. Hier machten wir beide ein Foto von dem Namensschild des Wegweiser, denn die Zwillinge hatten uns schon gesagt, dass Sie nicht mehr dazugekommen sind noch einen weiteren Stempel in den zwei Wochen zu schnitzen. Also musste ein Beweisfoto reichen. Da es so langsam dämmrig wurde nutzen wir den Platz hier um noch einmal etwas zu essen und etwas wärmeres anzuziehen.  

Selbst nach den paar Minuten rumsitzen, fühlten sich die ersten Schritte extrem steif an, sobald mann die ersten 100m wieder gegangen war, ging’s wieder. Nach kurzer Zeit war es dann auch so dunkel, dass wir wieder die Stirnlampen auspackten, nicht dass man sich so gegen Ende noch den Fuß verknackst. Zum letzten CP ging es dann auch wieder bergauf, nur ganz leicht ansteigend, perfekt für meine müden Beine. Der letzte Stempel war auch schnell gefunden. Michaela versuchte derweil ein Lebenszeichen von uns zu schicken, denn wir waren aufgefordert worden uns gegen 20Uhr mal zu melden. Aber der Empfang ließ uns im Stich, da es aber auch nur noch 8km bis zum Campingplatz waren, werden wir wohl dort sein, bevor sich jemand ernsthaft Sorgen um uns macht. Und wieder ging es hinab, dabei passierten wir noch einen tollen Aussichtspunkt, da es aber schon dunkel war, sah man außer die Lichter der Stadt nicht viel. Unten in Dahn konnte ich das Ziel schon förmlich riechen. Die letzten paar Kilometer liefen dann fast wieder von allein, mit der Aussicht auf ein weiches Bett um die Füße hochzulegen, waren jegliche schmerzenden Muskeln vergessen, zumindest fast. 

Am Campingplatz angekommen ging es gleich zum Orga-Camper, nach einem kurzen Klopfen ging auch schon die Tür auf. Wir beide zeigten schnell unsere volle Stempelkarte und das Beweisfoto und dann ging’s nebenan zum Mountaindogsmobil. Nach einem kurzen „Wir sehen uns morgen“ machte sich Michaela auf den Weg zu ihrer Unterkunft und ich versorgte die Hunde. Nach dem die Mädels satt waren, war ich an der Reihe meine sieben Sachen zu sortieren und die Beine hochzulegen. 

Kurz quatschte ich noch mit ein paar und dann rief dass Bett mit sehr lauter Stimme.

 

 

Am nächsten morgen klingelte kein Wecker, nach so einer Tour kann selbst ich mal lange schlafen.

Irgendwann kroch ich dann doch unter meiner Bettdecke hervor und machte mich daran Frühstück herzurichten. Die Mädls verschlangen Ihre Portion und verzogen sich wieder in Ihre gemütliche Box. Ich lümmelte mich auf den Campingstuhl und zelebrierte das Kaffeekochen. Erst die Bohnen malen, dann mit der Bialetti feinsten Espresso kochen, anschließend Mandelmilchschaum aufschlagen und dann feinsten Cappuccino genießen. Mit nem Kaffee bewaffnet war ich bereit für die Siegerehrung. Jeder einzelne Teilnehmer wurde aufgerufen und bekam eine Urkunde und eine Finishertüte. 

In der längsten Kategorie dem Dogtrekking, der hier liebevoll Felsennarr genannt wurde, konnten wir uns den 1.Platz erlaufen. Wir hatten die 80km mit 2500hm in 15h 07min gefinisht und ich konnte mich über eine reichhaltige Finishertüte freuen, beziehungsweise eher die Mädls, denn es war nur Hundefutter drinnen. Und ein zuckersüßer, von den Zwillingen selbst genähter, Stoffhund. Diesen würde die Mädls definitiv nicht bekommen, denn dann hätte der Hund eine Haltbarkeit von wenigen Minuten. 

 

Nach einem Coronacoformen Teilnehmerfoto, alle mit Maske nebeneinander, verabschiedetet sich einer nach dem anderen und tratt den Heimweg an. Ich hatte noch vier Tage Urlaub und wollte in den nächsten Tagen noch etwas die schönen Trails in der Pfalz erkunden. Simone und Daniel blieben noch bis zum Abend. Wir relaxten noch etwas am Campingplatz bevor wir dann noch zu einer kleinen Runde starteten. Etwas die Beine lockern und versuchen die schweren Beine bei der Regeneration zu unterstützen. Als die beiden dann ihre sieben Sachen packten und nach Hause fuhren, verbrachte ich den Abend sehr entspannt mit lesen und regenerieren. 

So ging ein schönes Dogtrekkingwochenende zu Ende, und wie es scheint auch das einzige Event für uns in diesem Corona-Jahr.

Wir werden nächstes Jahr definitiv wieder kommen, und dann die Trails in Frankreich unsicher machen.

Danke Pepe und Nina und wer noch im Orga-Team ist, für dieses tolle Event. Es ist der Wahnsinn wie viel Mühe ihr euch mit dem Pfälzerwald Dogtrekking gebt.

 

Und wer jetzt Lust darauf bekommen hat, selber mal das Sahner Felsenwand zu erkunden.

Gibt es hier die GPX Tracks für den Felsennarr (Pfälzerwald Dogtrekking) und die kleine Trainingsrunde.

Tracks:

Felsennarr

Trainingsrunde

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