Schinder Bike&Hike

Grenzgipfel mit Rundumblick

 

Bike&Hike Tour auf den Bayr. und Österreichischen Schinder im Manfallgebirge

 

Das Auto hab ich in Rottach Egern, kurz vor der Mautstation geparkt. Denn dieser Parkplatz ist kostenfrei (stand Juni 2019).

 

Wer die Tour abkürzen möchte und nur zum Schinder wandern, der fährt mit dem Auto die Mautstraße bis zum Startpunkt des Hike teils.

Ich packe jetzt erstmal mein Bike aus und mache mich und die Hunde abmarschbereit. Am morgen ist es noch schön kühl und wir machen uns auf den Weg, die Mautstraße entlang zu kurbeln. Erst mal geht es eine Weile bergauf, bevor es dann leicht bergab bis zu unserem Parkplatz geht.

 

Der Bike-Teil ist wirklich unspektakulär, es geht einfach die geteerte Mautstraße entlang (Streckenweise kann man auf einen Forstweg ausweichen), auf der meist ziemlich wenig los ist. Nur auf den Linienbus muss man etwas acht geben, in den gefährlichen Kurven sind auch extra Spiegel angebracht, so dass man entgegen kommende Autos schon frühzeitig sieht.

Nach gut 10km und 300hm haben wir den Parkplatz erreicht, das Bike sperre ich an einen dicken Baum und dann machen wir uns auf den Weg. Wir folgen dabei den Schildern „Schinder durchs Kar“

 


Der Weg geht bald von einem Forstweg in einen kleinen Pfad über, der sich jetzt langsam ein Tal hinein schlängelt. Die Höhenmeter halten sich aktuell noch in Grenzen, der Weg steigt nur langsam an und wir nähern uns immer mehr dem Schinderkar. Warum dieses so heißt, wird einem schnell klar, wenn man es sieht. Steil und mit viele Geröll geht es hier hinauf. Zwei Schritte hoch, einen zurück. Nach dem schneereichen Winter in diesem Jahr dürfen wir auch jetzt Mitte Juni noch Schneefelder queren und das obwohl wir hier in den Voralpen sind.

So langsam nähern wir uns dem Fenster oder Tunnel, wie man es nennen möchte. Als ich mir gerade überlege an welcher Stelle wir das Schneefeld am besten queren, poltert es neben uns. Ein fetter Stein rauscht nur ein paar Meter neben uns vorbei. Zum Glück standen wir gerade geschützt hinter einer Felswand, da ich mir gerade den weiteren Weg angeschaut hatte. Wir sind dann erst mal auf unsere Seite des Schneefeldes bis nach oben, dort habe ich mir dann eine Trittspur in den doch noch sehr harten Schnee geschlagen, um zu dem Fensterl zu kommen. Am Fensterl habe ich dann mal die Lage gecheckt. Etwa 3m geht es ziemlich senkrecht nach oben, für den Menschen gibt es ein Drahtseil und Drahtstifte, aber der Hund hat hier echt keine Chance allein hoch zukommen. Also packte ich mir die Mädls nacheinander und kletterte diese Passage nach oben, während ich sie mit einer Hand an Ihrem Tragegriffs des Geschirrs nach oben hebe. Nach dem die Fala oben war, sicherte ich sie dort mit Ihrer Leine an einem Pfosten und hole die Riis nach. Danach folgte noch ein Drahtseilversichertes Stück, dieses war aber für die Hunde gut selber zu bewältigen. Es ist wirklich nur dieses kleine Stück durch das Fensterl, bei dem man den Hund tragen muss. Oben auf dem Kamm angelangt machten wir uns erst mal auf dem Weg zum Bayrischen Schinder. Der Weg querte erst unterhalb entlang, bevor es dann durch Latschen hinauf zum Gipfel geht. In den Latschen wird klar, dass der bayrische Schinder deutlich seltener begangen ist, da der Weg stellenweise ganz schön zugewachsen ist. Am Gipfel angekommen, genießen wir mutterseelenallein die Aussicht.

Zurück geht es den selben Weg, bis zu dem Kamm, oberhalb des Fenstersl. Nun geht es noch auf den österreichischen Schinder. Eine kurze Kraxelpassage mit ziemlich viel losem Gestein gilt es noch zu bewältigen, hier muss man in einer Gruppe echt aufpassen, ob vor einem jemand geht bzw. das man selber nicht was lostritt und jemand unter einem getroffen wird. Auf den letzten Metern bis zum Gipfel Führt der Weg nochmal durch Latschen, über uns zieht der Himmel zu. Graue Wolken verdecken den Himmel, an den umliegenden Bergen scheint noch die Sonne, nur nicht bei uns. Irgendwie ist uns keine schöne Gipfelpause vergönnt, denn jetzt fängt es noch zu regnen an. Also nur kurz was essen und dann geht es auch schon wieder runter, diesmal auf dem Normalweg. Der Regen störte uns nicht wirklich, es ist warm und mit der Regenjacke auch trocken. Und wie ich es mir gedacht hatte, der Regen verzog sich recht bald wieder. Der Weg führte auf schönen Serpentinen hinab bis zu einer kleinen Alm, an der man an Wochenenden auch Kleinigkeiten zu Essen und zu trinken kaufen kann. Weiter ging es nun durch einen Wald hinab. Stellenweise war der Weg ganz schön zugewachsen, hier ist in diesem Jahr noch keine Wegewart mit der Schere vorbei gekommen. Der Weg nach unten ist ein super schöner Trail und hier begegnete ich dann auch dem ein oder anderem Wanderer. Auch zum Laufen ist der Weg super geeignet, ich musste mich regelrecht dazu zwingen nicht zu laufen, da ich ja erst vor kurzem einen Bänderriss hatte und gerade auch noch mit Schiene unterwegs bin um langsam wieder Muskulatur aufzubauen, aber trotzdem zu vermeiden, dass ich wieder umknicke, also langsam nach unten gehen.

Auf dem Weg galt es noch die ein oder andere Bachquerung zu meistern. Eine davon sogar mit Drahtseil, da der Bach dort über steile Steinplatten fließt und die Gefahr wegzurutschen durchaus gegeben ist. Die Hunde habe ich oberhalb des Drahtseils durch den Bach geschickt, da dort der Stein griffiger war. Kurz nach dieser Querung hatten wir auch schon das Tal und die Mautstraße erreicht. Auf der Mautstraße ging es jetzt noch 800m zurück bis zum Parkplatz. Dort wieder alles umgesattelt aufs Bike, noch kurz was getrunken und gegessen und dann gings los zurück zum Auto. Auf der Straße war wieder sehr wenig los. Wir haben auch jetzt wieder die kleine Stücke Forstwege mitgenommen, einmal kommt man auch an einem Teich vorbei in dem die Hunde sich noch schön abkühlen konnten, bevor der finale Downhill anstand. Diesmal bin ich nicht wie beim Hochfahren auf der Teerstraße gefahren, sondern es ging auf dem breiten Wanderweg hinunter zum Auto. Das ist für die Hunde schöner zu laufen und am späten Nachmittag war hier zum Glück auch nimma so viel los. Am Auto angekommen, erst mal die Hunde versorgt und dann alles Zeug wieder ins Auto geladen und auf den Heimweg gemacht.

 

 

Das war ein schöner Tag in den Bergen, wo einfach alles dabei war, von Sonne bis Regen, von Teerstraße bis Kraxelstellen und vom Bike zum Wandern. Bike und Hike Touren sind tolle Varianten um langweilige Zustiege zu verkürzen und am Ende der Tour schnell wieder zurück zum Auto fetzten zu können. Aber mit Hund gilt es zu beachten, dass Tempo an den Vierbeiner anzupassen und nicht zu vergessen, dass nach der anstrengenden Wanderung für den Hund die Anstrengung noch nicht vorbei ist. Während man sich selber aufs Bike schwingt und oftmals nur noch Bergab rollt, muss der Hund nochmal richtig Gas geben und neben dem Bike hergaloppieren. Hier einfach, dass Tempo dem Hund anpassen und den Rückweg zum Auto gemütlich angehen, so dass Mensch und Hund wohlbehalten wieder am Auto ankommen.

 

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