Wasser, das wohl wichtigste Element für Leben.
Und auf Tour kann Wasser schon mal enorm über das Rucksackgewicht entscheiden.
Auf einer langen einsamen Tour ohne Hütte zwischendurch, sorgt die Wasserversorgung schon mal für Kopfzerbrechen. Wie viele Liter mitnehmen? Es sind halt doch 1kg pro Liter… Nicht zu viel und aber auch ja nicht zu wenig mitnehmen.
Wenn doch eine Hütte unterwegs am Weg ist, hat diese Trinkwasser, oder nur Regenwasser und dazu Trinkwasser in PET Flaschenhals verkauft wird…
Viele Fragen, die sich um dieses simple Element des Wassers drehen.
Der Wasserfilter von Katadyn hat mir diesbezüglich das Leben gehörig erleichtert und das Rucksackgewicht reduziert.
Der Katadyn BeFree ist eine Softflask bei der direkt am Mundstück ein Hohlfaserfilter angebracht ist.
Die Softflaks gibt es in drei verschiedenen Größen 0,6L, 1,0L und 3,0L. Bei mir ist der Filter mit 0,6L im Einsatz. Dadurch passt er auch hervorragend in die Halterungen für die Softflaks an Trailwesten.
Somit ist er die ideale Begleitung für jegliche Outdooraktivität. Egal ob wandern, Mehrtagestour, Trailrunning oder Radln. Durch die hohe Durchflussmenge von 2 l/min ist eine normale Trinkgeschwindigkeit möglich.
Auch das geringe Gewicht von 59g für Flasche plus Filter ist eine Ansage. Der Filter wiegt 36g und die Flaks nochmal 23g.
Verwendung
Einfach die Softflaks mit dem zu filternden Wasser befüllen, die Filtereinheit darauf schrauben und anschließend direkt daraus trinken.
Oder man quetscht die Softflaks um das Wasser in ein anderes Behältnis hinein zu filtern.
So kann man mit einer Filterflasche eine ganze Gruppe mit sauberen Trinkwasser versorgen.
Funktionsweise des Filters
Der Hohlfaserfilter besitzt eine geringe Porengröße von 0,1 Mikron und filtert erfolgreich Schwebstoffe, Bakterien und Protozoen aus dem Wasser.
Jedoch werden keine Viren gefiltert, da Viren einen geringeren Durchmesser als die Filterporen besitzen. Da Viren jedoch häufig an anderen Schwebstoffen hängen, werden Sie damit indirekt auch gefiltert.
Wenn man sich bei einem Wasser mal nicht sicher ist ob da nicht doch auch Viren drinnen sind, kann man in das Wasser noch eine Tablette Micropur (das sind Entkeimungstabletten) hinzugeben.
Reinigung & Lagerung
Die Reinigung geht ganz schnell und einfach, deswegen am besten nach jeder Tour machen.
Die Filtereinheit einfach in sauberen Wasser schwenken (unterwegs auch in wirklich klaren Flüssen möglich, wenn man merkt, dass nicht mehr so viel Wasser durch den
Filter kommt) oder die Flasche halbvoll mit sauberen Wasser befüllen und dann einige Male schütteln. So werden die Schwebstoffe entfernt die im Filter hängen. Wenn die Reinigung nicht regelmäßig
erfolgt, merkt man wie die Durchflussrate deutlich nachlässt.
Ich reinige zusätzlich die Flasche noch ab und an mit Micropur (nach einer Mehrtagestour oder mehreren Tagestouren). Dazu befülle ich die Flasche halb mit Wasser
und gebe eine Tablette vom Micropur hinzu. Diese Mischung schüttle ich dann kräftig und lasse sie dann etwa 15min liegen. Diese Prozedur wiederhole ich 4x und dann spüle ich die Flasche und den
Filter noch einige male mit sauberen Wasser aus.
Laut Katadyn soll man den Filter nach 1000L gefilterten Wasser austauschen. Hier ist einfach etwas Bauchgefühl gefragt, damit man ungefähr abschätzt wie lange der
Filter schon in Benutzung ist.
Vor der Lagerung den Filter kräftig schütteln, damit alles Wasser rausgeht. Dann noch einige Tage offen liegen lassen, damit der Filter wirklich trocknen kann. Anschließend kann man den Filter aufräumen, wobei ich den Filter immer nur in die Flasche stecke und nicht komplett zuschraube, damit eventuelle Feuchtigkeit noch hinaus kann.
Preis
Der Filter ist aktuell inkl. der kleinen Softflaks mit 0,6L ab 30€ erhältlich. Der Filter ist auch einzeln erhältlich, jedoch nicht die Softflaks. Oftmals ist, wenn man den Filter austauscht, auch die Flaks so viel benutzt, dass man sich eh ein komplett neues Set kauft.
Fazit
„Den will ich nie wieder hergeben“ diese unscheinbare Flasche hat mein Leben verändert, oder zumindest meine Bergtouren im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert. Da
ich viel weniger Wasser mit auf Tour nehmen muss. Aus einigen Wasserquellen könnte man sicher auch so trinken, aber eine Magenverstimmung ist das letzte das man auf einer langen Tour oder gar
einer Mehrtagestour brauchen kann.
So toll dieser Filter ist, darf man jedoch nicht vergessen, dass er einem nur etwas bringt, wenn Wasserquellen vorhanden sind. Wenn man eine Tour unternimmt auf der
kein Fluss, Brunnen, See oder Hütte vorhanden ist, bringt einem auch der Filter nichts. Deswegen davor auf der Karte die vorhandenen Wasserquellen der Tour ausfindig machen und sich dann
überlegen wie viel Wasser man zwischen den
„Nachfüllstationen“ benötigt.
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