Zugspitz DT Reloaded

 

Wenn das Dogtrekking Fieber dich packt, weil du seit über einem Jahr nicht mehr auf einem warst und du von einer Freundin gefragt wirst ob man nicht Lust hat zusammen auf den Spuren des Zugspitz DT zu wandern.

 

Dann bleibt einem gar nichts anderes übrig als laut Ja zu schreien und unverzüglich die sieben Sachen zu packen und loszuziehen.

 

 

Na ok so spontan war es jetzt nicht, aber die Frage ob ich Lust habe auf so eine Tour kam genau zu richtigen Zeit und da hatte ich schnell zugesagt.

 

Am Donnerstag hieß es früh aufstehen und ab nach Garmisch, den Rucksack hatte ich bereits am Abend gepackt, damit es schneller geht und ich auch nix in der Hektik am morgen vergesse.
Über eine menschenleere Autobahn war es eine entspannte Anreise. Am Parkplatz noch schnell den Rest vom Frühstück und dem Tee verputzt und dann kam Sarah eh schon.

Kurze Zeit später ging es los, hinein in einen langen Tag. Fala durfte Sarah ziehen, ihr eigener Hund ist mittlerweile zu alt für so lange Touren. Der erste Anstieg hinauf zum Kreuzeck war perfekt zum Warmlaufen. Breitere Weg und immer eine angenehme Steigung. Auf den ersten Metern erklärte ich Sarah die Bedingungsanleitung für Fala… eigentlich recht umkompliziert, sie ist ja ein Dogtrekkingprofi… aber ein paar Dinge gilt es dann doch zu beachten und zu wissen… vor allem das Kommando für hinter einem gehen, wenn es mal bergab geht.

Der erste Anstieg war dann auch schneller geschafft als gedacht und wenn das so weiter geht, wären wir nach relativ kurzer Zeit wieder am Auto. Aber so war es natürlich nicht, denn ab jetzt wurde der Weg anspruchsvoller und dann ist man einfach langsamer unterwegs.

Vom Kreuzeck ging es noch ein Stück bergauf, bis knapp unter die Bernadeienwand. Dort angekommen türmte sich neben uns der Schnee, der Fahrweg auf dem wir bis jetzt unterwegs waren, war bereits mit der Schneefräse freigefräst worden, aber links und rechts von uns lag noch knapp nen Meter Schnee.
Ab hinein ins Vergnügen, eine möglichst schöne Linie suchend führte ich uns den schneebedeckten Hang hinab, große Teile konnten im schönen Schneesurfschritt absolviert werden. Aber da wir doch ein Stück queren mussten, konnten wir halt nicht einfach gerade runter surfen… Der Schnee war bereits weich, aber gerade noch so fest, dass man nur selten durchgebrochen ist. Gut das wir um kurz nach 6Uhr unten gestartet sind.

 

Dem Bernadeiensteig folgten wir jetzt bis hinab ins Rheintal, dabei ging es unterm Stuibensee vorbei, den wir aufgrund des Schnee ausgelassen haben, dafür haben wir aber noch eine Schleife drangehängt. (Die folgt später) Auf dem Steig werden einige Erinnerungen wach, wie man teilweise am Abend absolut fertig den Steig hinauf gekrochen ist (da sind wir beim Dogtrekking hier ziemlich zum Schluss hoch) oder man noch voll motiviert war, die Beine frisch und man noch die Landschaft genießen konnte, da der Steig bereits am Anfang der Runde zu bewältigen war. An der Bockhütte angekommen legten wir unsere erste Pause ein, Wasser auffüllen, nen Kaffee & Snack. 

 

So gestärkt konnte es weiter gehen, hinauf ins Oberrheintal und dann als extra Schleife weiter hinauf zum Schachen. (Wir haben uns dabei an der Hike Strecke orientiert und statt dem Stuiben den Schachen mit dazu genommen). Der Anstieg war knackig, in vielen steilen Serpentinen ging es hinauf. Die Sonne war noch nicht in dieser Exposition angekommen, so dass die Temperaturen angenehm waren. An dem Abzweig zur Oberrheintalhütte gingen wir gleich weiter hinauf zum Schachen. Nach kurzer Zeit galt es ein ersten Stück mit Drahtseil zu überwinden. Beide Hunde sind dieses Stück gekonnt hinauf gekraxelt. Die Stelle erfordert von den Hunden etwas Geschick, aber es ist für bergerfahrene Hunde gut machbar. 

Von dort ging es in vielen Serpentinen weiter hinauf und so langsam dachte man sich, ob es den gar nicht mehr aufhört. Kurz vor dem Ende gab es nochmal eine versicherte Passage zu überwinden, hier waren dann sogar Stahlstifte in der Wand und es war auch relativ steil. Der ein oder andere Hund wir hier Unterstützung benötigen. Durch das Drahtseil und die Stahlstifte steht man als Mensch recht gut, so dass man den Hund gut unterstützen kann. Mensch und Hund sollten für diese Stelle ein eingespieltes Team sein, denn hier muss das Team einfach perfekt harmonieren und dann kann man auch solche Stellen gut meistern. 

Nach der Kraxelstelle hatten wir ein paar Serpentinen später den Anstieg geschafft, jetzt ging es noch ein Stück relativ flach hinüber zum Schachenhaus. Wir mussten hier noch ein paar Schneefelder queren, die sich hier im Schatten hartnäckig halten. Aber dann hatten wir es geschafft, den zweiten Anstieg. Wir machten eine kurze Pause, es war jetzt ziemlich genau mittags.

Aber lange blieben wir nicht, nur ein kurzer Snack, den Energiehaushalt wieder auffüllen. Der Himmel zog etwas zu, die Sonne wurde langsam aber sicher vertrieben und es ging ein frischer Wind. Als uns drei Regentropfen trafen war es dann wirklich Zeit die Pause zu beenden und kaum waren wir wieder unterwegs, war der „Regen“ auch schon wieder vorbei. Nur die Wolken blieben hartnäckig am Himmel stehen.

 

Jetzt ging es erst mal noch über ein Altschneefeld, das hier war aber schön flach und entspannt. Erst einmal gerade runter und später noch ein paar zum queren. Anschließend war erst mal entspanntes wandern angesagt. Auf nem breiten Forstweg, leicht bergab, perfekt um zu quatschen. Wenn man sich lang nicht gesehen hat, gibt es sooo viel zu erzählen. Von daher genieße ich dann auch die einfachen Wege, da muss man sich nicht so konzentrieren und kann die Landschaft genießen und einfach reden. Aber irgendwann muss dann auch wieder ein Trail her, sonst ist es auch fad. Die richtige Mischung macht’s. 

Nach einige Zeit bogen wir dann wieder auf einen Trail ab. Recht knackig ging es über den Kälbersteig hinab ins Rheintal. Der Weg spuckte uns direkt an der Partnach aus, an der es von Touris nur so wimmelte. Die Kreuzung ist kurz nach dem Ende der Partnachklamm und somit ist es hier etwas voll. Die Hunde erfrischten sich kurz im Fluss und dann zogen wir auch schon weiter, wieder Flussaufwärts Richtung Bockhütte.

 

An der wir vorher ja schon vorbei gelaufen sind. Wir bogen aber nach gut 1/3 der Wegstrecke zur Bockhütte ab hinauf zum Kreuzeck, unser nächstes Ziel. Erst geht es über einen Forstweg hinauf und man kommt noch mal an einer Alm vorbei, an der es einen Brunnen gibt, perfekt um nochmal Wasser aufzufüllen und sich zu erfrischen. Den Hunden schöpfte ich mit dem Wassernapf, Wasser auf den Rücken, damit Sie für den letzten Anstieg nochmal etwas abgekühlt sind. Sie waren nur so halb überzeugt von meiner Aktion, aber es hilft ziemlich gut, auch wenn das die Mädls mir in dem Moment nicht glauben wollen.  

Und nun Endspurt hinauf zum Kreuzeck, dieser letzte Anstieg und der hat es ganz schön in sich. In gefühlt 1000 Serpentinen (ich muss sie irgendwann mal zählen) geht es hinauf. Die Mädls waren motiviert und unterstützen uns jede auf ihre eigenen Weise. Fala wie eine Dampflok und Riis wie ne Elektrolok im Energiesparmodus. Irgendwann sieht man, oder erahnt man, dass es oben langsam heller wird und man sich dem Ende des Anstieges nähert. Bei mir gibt das immer nochmal einen Energiebooster und dann waren wir auch schon oben. Eine Bank verlangte nochmal unsere Aufmerksamkeit und jeder stärkte sich nochmal für den finalen Abstieg über den berüchtigten Jägersteig. Die Hunde liefen brav hinter uns den Steig hinab, so muss man sich nicht auf die Hunde konzentrieren, sondern kann voll und ganz auf den Weg konzentriert sein, damit man nicht im letzten Abstieg mit müden Beinen noch umknickt. In so kleinen Dingen, wie das der Hund auf Kommando hinter einem läuft, erkennt man einen guten Berghund. Es erleichtert für beide das vorankommen. Man ist einfach schneller und effizienter unterwegs, wenn das Mensch-Hund Team harmoniert.

 

Nach dem steilen Abstieg, bei dem man nochmal ganz ordentlich die Muskulatur beansprucht, Ich finde aber steile Trails bergab immer noch angenehmer als steile Forstwege, den Trails ähneln eher Stufen und Forstwege sind einfach ne steile Rampe, erreichen wir Hammersbach. Von dort geht es flach noch nen guten Kilometer zurück zum Parkplatz der Kreuzeckbahn.

Dort angekommen werden erst mal die Hunde versorgt und dann setzten wir uns noch kurz ins Gras, strecken die Beine aus und lassen den Kreislauf zur Ruhe kommen bevor es für jeden von uns wieder zurück nach Hause geht.

 

Es war mal wieder eine sehr schöne Runde und ich genieße es immer wieder so lange unterwegs zu sein, man geht morgens los und kommt spät am nachmittag/Abend zurück. Danach sind die Biene schwer, die Füße müde und mann weiß was man getan hat.

 

Das wird nicht die letzte Tour zusammen mit Sarah gewesen sein, mal schauen, wohin es uns nächstes mal verschlägt.

 

 

Daten

Streckenlänge: 36km

Höhenmeter: 2800hm

Anspruch: lang und von blau bis schwarz sind alle Wegekategorien dabei, überwiegend Rote Wege

GPX-Track

Kommentar schreiben

Kommentare: 0